Hangfliegen in Grasbüschelhöhe

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oder: Es müssen nicht immer die Alpen sein….

Jürgen, Marianne und Jens aus Bad Salzdetfurth waren am 19.09. auf Einladung der dänischen Oldtimerfans in Dänemark zum fliegen. Fliegen? Dänemark? Um die Jahreszeit? Ja, das geht, wenn genug Wind auf den Dünen an der Nordsee steht und hat den dreien wohl einen unglaublichen Spaß bereitet. 

Aber lest selbst...

Es müssen nicht immer die Alpen sein…

Unter diesem Motto nahmen wir, das waren Jens (LSV Bad Salzdetfurth), Marianne und ich, die Einladung unserer dänischen Oldtimersegelflugfreunde gerne an und fuhren mit unserer Rhönlerche (Baujahr 1961)zum Dünenhangsegelfliegen nach Dänemark.

Blick über das Meer

Gestartet wurde auf einer Kuhweide, ca. 350 m lang, mit einer Seilauslegelänge von ca. 450 m. Das brachte immerhin eine Ausklinkhöhe von komfortablen 120 – 150 m GND, was aber mehr als ausreichend war, um in den Aufwindbereich vor den Dünen zu kommen. Da der Wind ungestört von der Nordsee kam, genossen wir einen ruhigen Hangsegelflug. Die erreichbaren Höhen lagen je nach Windstärke bei bis zu 200 m GND. Aufgrund der schmunzelnden Frotzelei des Cheffluglehrers „ wenn ihr mutig genug seid, könnt ihr bis zu den Bunkern im Süden fliegen, aber dann fasst ihr fast schon das Gras an“ nahmen wir das als sportliche Herausforderung an! Es war tatsächlich schon ein eigenartiges Gefühl, nur ca. 30 m GND entlang der Steilküste im schmalen Aufwindbereich zu fliegen, aber aufgrund des stetigen Windes absolut sicher. Lediglich die Wendekurven sollte man nicht zu weit auf den Strand heraus fliegen, sonst geht es schnell nach unten! Aber der breite Sandstrand bietet über einen Großteil der Segelstrecke hervorragende Landemöglichkeiten.

In der Höhe wäre man bei uns im Endanflug...

Beeindruckt hat uns alle die Kraft des Windes und der Wellen. Der auf der Wanderdüne stehende Leuchtturm wurde ursprünglich hinter der Düne erbaut, dann von dieser überdeckt und jetzt wieder frei gelegt. Die Dänen gehen davon aus, dass er noch 4-5 Jahre dort steht und dann in die Nordsee kippt – der statistische Landverlust beträgt 2 m pro Jahr!

An der Düne entlangfliegen

Übrigens wurde schon vor dem 2. Weltkrieg in dieser Gegend an der Küste Segelflug betrieben, die deutschen Besatzer flogen bis zum Ende des Krieges von einem an der Küste gelegenen Segelfluggelände ihre Dauerbedingungen für das Leistungsabzeichen. Der Flugplatz mit einer Länge von über 200 m wurde in den letzten Jahrzehnten allerdings vom Meer verschluckt.

Ein paar mehr Fotos sind auch noch entstanden. Nur kucken und genießen, nix lesen ;-)

Den Leuchtturm benötigen wir zum Glück noch nicht ;-)

Die Lerche gefühlt in Griffweite über der Düne

Suchbild: Wo ist das Flugzeug?

Im Windenstart

Mit der Lerche über dem Wasser

Der Leuchtturm noch einmal von der anderen Seite

Das Ganze war sicherlich eine verrückte Sache, hat aber unglaublich Spaß gemacht und lohnt eine Wiederholung. Danke für die Fotos auch an N.E. Gjørup!

In diesem Sinne: Es müssen nicht immer die Alpen sein!