2016 Vergleichsfliegen Bronkow

05. Mai: Erster Wertungstag und Anreise für GF

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Heute startet das Vergleichsfliegen in Bronkow mit dem Eröffnungsbriefing und dem ersten Wertungstag. Aus unserem Verein sind wieder eine Vielzahl an Teilnehmern dabei, die jetzt hier nicht im Einzelnen aufgelistet werden, dazu kann man gern in die Teilnehmerliste schauen. Nur das Team GF mit dem Arcus ist noch nicht mit von der Partie, da die beiden erst den Arcus in Wilsche probefliegen wollen, da dieser erst am Abend zuvor um 2100 vom Hersteller wiedergekommen ist.

Das Wetter für heute soll fliegbar sein, also werden Aufgaben ausgegeben. Leider ist jedoch die Kaltfront, die am gestrigen Tag herangezogen kam und auf ihrer Rückseite riesifge Flugdistanzen ermöglicht hat, immer noch über dem Osten Deutschlands hängengeblieben. Demzufolge sind die Steigwerte mies und kaum eine Wolke zieht entsprechend. So sehen dann auch die Wertungen aus, es kommt keiner rum und selbst die große Klasse schafft es nicht. Wer einen hat, schmeißt den Motor raus...

Und GF? Die beiden sind derweil im deutlich besseren Wetter in Wilsche am Probefliegen und können sich kaum lösen. "Leider" müssen sie noch nach Bronkow fahren, sonst hätte man den Tag noch deutlich ausweiten können.

Blick aus dem Fenster: Gifhorn mit dem Mühlenteich

Aussicht genießen!

Nach zwei Flügen von David und Martin sind sich die beiden sicher, daß das Flugzeug wieder so läuft, wie man es erwartet und es somit auch mit den Wäldern um Bronkow kein Problem geben sollte. Also wird alles zusammengepackt, das Flugzeug im Anhänger verstaut und die beiden ziehen gen Osten. Ein paar problemlose Stunden mit Unmengen von Radfahrern an diesem wunderschönen Vatertag kommen sie in Bronkow an. Es bleibt noch genug Zeit für Arcus zusammenpuzzeln, Abendessen und ein Bier, bevor sich alle Anwesenden in die Waagerechte begeben. Morgen soll das Wetter besser werden.

Unser Luxusdampfer im Schein der Abendsonne

Beim Betrachten dieses Foto wird deutlich, warum die Einheimischen den Flugplatz Bronkow gelegentlich auch "Okawango" nennen...

06. Mai: Und die Front nervt noch immer

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Heute früh sieht das Wetter deutlich besser aus. Wetteronkel Martin, der gestern als Teil der Arcuscreq angereist ist, verspricht einen sehr guten Flugtag. Entsprechend werden die Strecken heute auch etwas größer ausgeschrieben. Es geht im Wesentlichen linksrum nach Osten, dann nach Norden, ein Stück nach Westen und nach Hause. Also bauen wir alles auf und kurze Zeit später soll es losgehen.

Obwohl weder auf dem Satellitenbild, noch in den Vorhersagen Cirrusbewölkung in unserem Gebiet zu erkennen sind, taucht plötzlich derartige Pampe am Himmel auf und bleibt stationär stehen...

Cirrus erscheinen da, wo wir hinwollen...

Das bleibt dann leider auch so, als es losgeht. Überall da, wo es keine Cirren hat, geht das Wetter eigentlich sehr gut, insbesondere östlich des Cirrenstrefens im polnischen Gebiet. Die Cirren jedoch verdichten sich weiter und wir haben so unsere Mühe, darunter durchzutauchen, aber die meisten schaffen es dann doch.

Linienartig stehen die Cirren über dem Wettbewerbsgebiet...

...und wir müssen da durch. Gute Idee??

Etwas später nach Westen wird das Wetter deutlich warmluftiger und die Steigwerte schlechter. Allerdings gibt es noch ein schönes Schauspiel am Himmel, das zeigt, daß dort wohl etwas Wind im Spiel sein muß.

Wie mit dem Skalpell gezeichnete Wellenstrukturen in den Cirren

Je weiter wir nach Westen zur letzten Wende in Zahna vorrücken, desto schwieriger wird es, brauchbares Steigen zu finden. Am Ende versammelt sich ein ganzer Schwarm an Flugzeugen kurz hinter der Wende und kämpft sich mühsam nach Hause. Zum Glück kann man sich im Doppelsitzer reinteilen, so gelingt GF noch ein schönes Bild von MH und MS.

Zwei auf einen Streich

Abends läßt das Geschehen dem Wetteronkel keine Ruhe, was zur Hölle war das?? Offenbar war die Front am Boden bereits verschwunden, aber in der Höhe noch präsent. Dort war die Konvergenz noch vorhanden, führte zum Aufsteigen und Kondensieren der Feuchte in großer Höhe und somit zum Auftreten des stationären Cirrenstreifens. Auch wenn der uns etwas geärgert hat, war es doch ein eindrückliches Schauspiel über die Kräfte der Natur.

 

 

07. Mai: Lokale temporär thermikfreie Zone

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Ein neuer Tag, ein neues Glück. Die Wetterlage stellt sich jetzt immer mehr auf Südost um mit Windgeschwindigkeiten zwischen 25km/h bis hin zu knackigen 40km/h. Dank eines kleinen Tiefs weiter im Osten, das noch einen Klecks Kaltluft über unseren Köpfen postiert, ist die Luftmasse nicht völlig tot, sondern soll anständiges Steigen produzieren. Da die Vorhersagen den früheren Thermikbeginn in den Bergen prognostizieren, legen wir auch die Strecken dorthin mit Wenden bei Klix, Niesky und in Richtung Erzgebirge. Da der Wind sehr weit auf Ost steht, sollten auch Leeeffekte des Erzgebirges nicht so heftig sein. Soweit die Theorie.

Etwas später wird aufgebaut und der Schleppbetrieb beginnt mit sehr guter Thermikentwicklung am Platz. Im Südosten waren die ersten Quellungen bereits eine gute halbe Stunde eher zu sehen.

Beste Wolkenoptik und knackige Steigwerte, das wird ein Fest!

Als wir dann abfliegen, gehen die ersten Kilometer bis Klix gut von der Hand, wir rutschen im Wesentlichen im Geradeausflug vorwärts. Von da aus nach Süden sieht die Optik nicht so gut aus, es gibt viel blauen Himmel, doch am Horizont stehen wieder Wolken. Also tasten wir uns im Team vorwärts und schaffen es dann mit etwas Arbeit bis Pirna, wo wieder sehr gutes Steigen auf uns wartet. Die Wende bei Sayda und der anschließende Ritt die Erzgebirgskante entlang zaubern uns alle ein Grinsen aufs Gesicht und wir sehen uns schon eine reichliche Stunde mit einem Bier in der Hand beim Flugzeug putzen.

Talsperre Rauschenbach bei Sayda

Dieses Glücksgefühl währt noch bis hinter das Elbsandsteingebirge, wo wir uns dann wieder etwas Richtung Norden orientieren, um die letzte Wende bei Niesky zu nehmen.

Blick auf das Elbsandsteingebirge

Der Plan war, die letzten Wolken noch einmal bis zur Basis mitzunehmen und dann durch das inzwischen viel größer gewordene blaue Loch nach Norden zu gleiten. Wie wir es auch im großen Schwarm anstellen, so richtig geht das nicht auf, also müssen wir mit der Höhe los, die wir haben. Es wird schon auch im Blauen das eine oder andere Bärtchen geben.

Kurz darauf Ernüchterung. Es ist total tote Luft, es regt sich mal eben gar nichts. Selbst weit ausschwärmen und somit mehr Fläche abdecken bringt nichts, wenn nichts da ist. So gleiten wir durch die Stille, nur von 40km/h Wind stetig nach Westen geschoben, an Bautzen vorbei. Und die Höhe fällt... GF ist bereits kurz davor, den Motor zu schmeißen, als an der A4 östlich von Bautzen sachte Bewegung in das Vario kommt. Ah, etwas schwaches Steigen. Wir kämpfen uns in den zerrupften 1,2m ein paar hundert Meter nach oben, ok, das gibt 10km mehr Weg. Noch ein Bart steht südlich des Quizdorfer Stausees, aber das reicht immer noch nicht zur Wende.

Die Rettung ist eine kleine Kieskuhle westlich von Niesky, die 400m springen läßt. Das reicht für die Wende, kostet aber die gesamte erkurbelte Höhe, so daß wir wieder in knapp 600m hängen. Vorwärtstastend fischen wir noch ein kleines Bärtchen westlich von Niesky aus den Wäldern. Immerhin hilft uns der Wind jetzt, da wir auf Westkurs gehen. Je weiter es dann nach Nordwesetn geht, desto besser wird das Wetter und die ersten Wolken kommen in Reichweite. Über den Tagebauen gibt es dann 3m rund und alle sind wieder im Spiel. Von da aus ist der Rest des Heimflugs ein Kinderspiel und der eine oder andere hatte viel zu viel Höhe gekurbelt...

Am Ende sind aus der großen Klasse die meisten rumgekommen, da sie das große blaue Loch durchgleiten konnten. Für die kleine Klasse war das wesentlich spannender, in der blauen Soße bei dem starken Wind die schwachen Bärte zu finden, aber auch da haben es vier geschafft.

08. Mai: Vollgas auf der Wolkenautobahn

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Heute ist der letzte Tag des ersten Wettbewerbswochenendes. Da es gestern mit dem Wetter doch etwas anspruchsvoller war, insbesondere für die kleine Klasse, die mit dem blauen Loch bei Bautzen so ihre Mühe hatte, war heute das Ziel, möglichst alle rumkommen zu lassen. Entsprechend wurden die Strecken AATs, die primär entlang der Windrichtung gelegt waren, so daß man Aufreihungen besonders gut nutzen können sollte. Thermikbeginn sollte 1200 sein. Die Luftmasse hatte aber andere Pläne...

Thermikbeginn um 12. Naja könnte knapp passen ;-)

Noch war allerdings der Schleppbetrieb im Gang, Zeit also, für den einen oder anderen noch etwas die Ruhe vor dem Sturm zu genießen.

Da sag einer, Flugsport wäre stressig. Zumindest nicht für GB...

Etwas später sind alle oben und fliegen los, die beste Zeit des Tages direkt erwartend. Daß die Wettervorhersagerechnungen mit den Steigwerten etwas zu pessimistisch und die Luftmasse deutlich besser war, ließ sich schon an den Staubstürmen ableiten, die aus den Tagebauen herauskamen. Man dachte fast, man wäre in der Sahara.

Staubsturm aus dem Tagebau Welzow

Als die Abfluglinie dann offen war, flog der große Schwarm an Flugzeugen los unter die Wolkenstraßen, die nahezu exakt auf den Kursen der Aufgabe lagen. 2,5 Stunden galt es, die Strecke so in die Wendesektoren zu legen, daß man am Ende des Tages mit dem schnellsten Schnitt wieder zu Hause war. Erst ging es gegen den Wind bis nach Polen rein, dann mit dem Wind und irrsinniger Grundgeschwindigkeit nach Nordwesten bis Jüterbog. Der Rückweg führte dann noch etwas in Richtung Torgau, bevor wir uns in den Endanflug einsortiert haben. Durch die linienhaften Konvektionszellen war das Steigen bisweilen nicht zu verachten...

7m/s Nettosteigen... nicht schlecht, dafür, daß nur 2-2,5m/s angesagt waren.

Auch auf dem Rückweg stand die Wolkenwurst in voller Pracht am Himmel, so daß man nur selbiger folgen mußte.

Wolkenautobahn vom Feinsten

Das führte dann dazu, daß mancher die SChnittgeschwindigkeit auf dem Rückweg mit Endanflug derart unterschätzte und nicht wenige deutlich zu früh die Aufgabe beendet hatten. Schließlich lagen die Schnitte mit bis über 130km/h deutlich im oberen Segment und mancher bereute schon, daß die Aufgabe nicht noch größer gestellt war, aber so ist das halt. Immerhin waren heute alle mit zufriedenen Gesichtern nach einem erfüllten Flug wieder in Bronkow angekommen.

Damit ist das erste Wettbewerbswochenende Geschichte. Weiter geht es dann am Freitag, den 13. Mai. Dazwischen soll das Wetter laut der Glaskugel des Wetteronkels bis mindestens Mittwoch noch halten, so daß sich nicht wenige entschließen, unter der Woche dazubleiben und auch den einen oder anderen Flug in der Lausitz zu unternehmen.

09.-12. Mai: Fliegerfest mit Hammerwetter

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Zwischen den beiden Wettbewerbswochenenden wird traditionell für die, die dableiben und auch noch fliegen wollen, die Startmöglichkeit offeriert. Entsprechend der Vorhersagen des Wetteronkels bleibt die Wetterlage fast über die gesamte Woche nahezu unverändert mit starkem Wind aus Ost, einer ausreichend labilen Luftmasse und Wolkenstraßen von Horizont zu Horizont. Das lädt natürlich geradezu zum ausgiebigem Fliegen ein und, da die Straßen wirklich ausnehmend gut gehen, führen die Strecken auch in den meisten Fällen nach Polen, Tschechien oder nach Nordwesten bis teilweise an die Letzlinger Heide heran.

Es läßt sich sich eigentlich am Ende nur das Fazit ziehen, daß diese vier Tage ein nur selten zu erlebendes Fliegerfest waren, so konstant weit und schnell unter der lsusitzer Hammerthermik entlangzubraten. Das hat sechs Flüge über 700km gebracht, wobei diese teilweise schon an den 800 gekratzt haben, Sechs 600er und noch eine Reihe anderer, ausladender Flüge.

Auch sonst gab es einiges zu erleben. Beispielsweise stand am Dienstag eine Konvergenz kurz nördlich des Zittauer Gebirges, die eigenartig tiefe Kondensationen mit sich brachte. Auf die Probe gestellt, waren dort schwache, aber ausgedehnte Aufwinde zu finden, an denen man genüßlich entlangfliegen konnte. Thermisch über den Wolken ist man auch selten unterwegs...

DC neben der Konvergenz

Dies lud natürlich zum ausgiebigem Teamflug ein, der uns mit GF, MH und DC an dem Tag wunderbar gelang. Hier war GF die entscheidenden Meter höher, um von MH und DC ein schönes Foto neben den Wolken der Konvergenz zu knipsen.

gemeinsam an den Wolken entlang

Ein Tag später, mit DC zusammen über Polen

Das Grinsen der beiden sagt doch alles :-)))

Und auch Mini, der zum ersten Mal in der Lausitz ist, genießt es offenbar...

Am Donnerstag wird das Wetter dann etwas labiler, was sich mit den ersten dicken Schauern bei Berlin äußert. Davor jedoch geht die Thermik weiterhin ab wie verrückt, so daß noch einmal herrlichst geflogen werden kann. Was dann kommt, lassen uns die Wolken dezent erahnen.

Neue Wolkengattung in der Lausitz: Cumulus viagras erectus

Morgen geht der Wettbewerb wieder los. Leider stehen die Vorzeichen für einen Flugtag schlecht, da die Luftmasse noch weiter labilisieren soll. Da es heute schon am Nachmittag den einen oder anderen Schauer gab, wird es morgen wohl noch früher losgehen. Aber warten wir es ab.

13. Mai: Schauer und Dampfküche

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Um es kurz zu machen, die Wettervorhersage bleibt, wie sie gestern schon aussah. Der Wetteronkel erzählt und etwas von zunehmender Labilisierung und Überentwicklungen, die teilweise mit Starkregen und Hagel einhergehen können. Auch wenn man davor sicher noch etwas fliegen kann, ist uns das Risiko zu Hoch, daß es dann, wenn es platzt, zu hektisch wird. Zudem hat der Wind, der die gesamte Woche straff aus Ost kam und schön auf der Bahn lag, auf Nord bis Nordost gedreht, ohne an Intensität einzubüßen. Das würde auch die Schlepps mit Querwind sehr spannend machen, so daß wir heute auf den Flugtag verzichten.

Etwas später kommt dann auch schon die erste Überentwicklungslinie vorbei. Richtige Entscheidung, den Tag zu beenden.

Diese Pampewurst hätte eh alle heruntergespült

Entsprechend haben wir heute viel Freizeit, die nicht wenige nutzen, die deutlich in Richtung LEPO verwahrlosten Autos wieder mit Staubsauger und Waschlappen herzurichten. Derart gestreichelt sehen sie wieder aus, wie frisch aus dem Laden.

Am Nachmittag gehen wir dann noch Eis essen, bevor es zum Abend noch einmal kurz hektisch wird. Olaf kommt aus Cottbus wieder und berichtet von zentimeterdicken Hagelschichten auf der Straße. Auch uns war der fette Wolkenkloß nicht entgangen. Das Radar macht zwar den Eindruck, als ob das Ding vorbeizieht, aber sicher ist sicher. Deswegen rüsten wir noch das eine oder andere Flugzeug ab und stellen es sicherheitshalber in den Anhänger. Besser man hat, als man hätte.

Am Ende ist es wie immer. Man baut ab, damit es nicht regnet. Der Schauer löst sich kurz vor Bronkow auf und wir bekommen nur noch ein paar Spritzer zum Abendessen ab, das wir wieder draußen im Schein der Petromax genießen.

Für morgen sind die Aussichten noch nicht sicher. Warten wir ab, was passiert.

 

14. Mai: Lausitzer Grauthermik

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Heute sind die Wetteraussichten alles andere, als einfach zu interpretieren. Von Nordwesten nähert sich eine Kaltfront mit eingelagerten Schauern, über uns liegt zum frühen Morgen noch eine dicke Schicht aus grauer Matsche und hinter der Front kommt dann eiskalte, labile, überentwickelnde Kaltluft angezogen. Hammerwetter sieht anders aus. Da aber die Aussichten für morgen komplett auf überentwickelnde Kaltluft lauten und somit eher noch weniger fliegbares Wetter erwarten lassen, wollen wir es heute noch einmal wissen. Ein paar kleine Ecken mit fliegbarem Wetter lassen sich erahnen. Also wird Startbereitschaft auf 1200 festgelegt. Die Aufgabe soll uns nach Norden führen, wo eventuell die Lücken entlangziehen.

Gegen Mittag ist die Wetterentwicklung noch verhalten und die Front zieht mit einer atemberaubenden Geschwindigkeit auf uns zu, weswegen wir die Startbereitscahft auf 1300 verschieben. Einzig fällt auf, daß sich das Wettergeschehen zunehmend verflüchtigt und sich das Ganze auflöst. Als die ersten Wetterflieger hochgehen und uns etwas von brauchbaren Steigwerten erzählen, treffen sich die Wettbewerbsleitung, der Wetteronkel und die Klassensprecher kurz hinter dem SKP (für Nichtossis: Startkontrollpunkt :-) und beraten das weitere Geschehen. Alle sind sich einig, jetzt die Flugzeuge nicht mit dem Auto wieder von der Startstelle zu bewegen, also werfen wir sie in die Luft.

Die Hoffnungen bewwahrheiten sich. Es ist zwar nicht einfach, bei dem starken Wind, teilweise schlecht zu findendem Steigen und steter Wolkenverdichtung sich weiterzuhangeln, doch die Grauthermik funktioniert auch bei fast verschwindender Sonneneinstrahlung. Manch mutiger fliegt sogar durch die graue Pampe durch und findet dahinter deutlich besseres Wetter.

Pampe, so weit man blicken kann. Doch es funktioniert...

Um den Piloten das Leben einfacher zu gestalten, wurde die erst als Racing geplante Aufgabe nun zur AAT umgestaltet. Ziel war, nicht tief zu kommen, da man sich von dort aus kaum mehr ausgraben konnte. Also sind wir bei Basishöhen mit kaum mehr als 1200m durch die Landschaft geschlichen, was, bis auf ein paar Tiefpunkte an der ersten Wende bei Reinsdorf auch ganz zuverlässig ging. Nur das letzte Stück von Spremberg nach Hause gestaltete sich bei dem Wind und der breitgelaufenen Bewölkung noch einmal spannend.

Blick in die Grauthermik von Spremberg nach Welzow

Irgendwo unter dieser Soße ging es hinter den Tagebauen dann doch noch ein wenig, so daß die meisten es bis nach Hause geschafft haben und nur wenige außenlanden oder ratteln mußten. Fazit des Tages: wahrscheinlich wären wir ohne den Wettbewerb und die Aussicht, daß dies der letzte Wertungstag wird, gar nicht losgezogen. Und es geht doch.

Wie gut, sollten wir erst bei der Ankunft am Platz erfahren. Dort war die feuchte Brühe bereits durch und die wieder einsetzende Sonnenstrahlung zeigte, was in der labilen Luft steckt. An der Position mit 250m angekommen, hatten wir in der dritten Kurve schon wieder fast 400 und mußten und im Geiersturzflug auf den Platz fallen lassen, um selbigen zu treffen.

Am Boden folgte dann dieses Bild, das uns wohl verhöhnen wollte...

Abends 1800 und die Wolken stehen wie gemalt

 

15. Mai: Sauwetter und Siegerehrung

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Der Höhentrog mit einem Riesenschwall kalter Luft in der Höhe, der gestern nur angeklopft hat, ist nun angekommen. Draußen ist es kalt, wie im Winter, es stürmt und schon früh am Morgen kochen die Wolken hoch. Dennoch wollen wir nicht sofort klein beigeben und verschieben das Briefing auf 1100, in der Hoffnung, daß sich noch etwas bewegt.

Die jedoch stellt sich als trügerisch raus, wir sind mitten drin im Tiefdruckgebiet. Dementsprechend kommt der erste Schauer genau dann auf das Hallendach geprasselt, als der Wetteronkel mit seinen Ausführungen beginnt. Nungut, das hätte er sich schenken können, die Lage war eindeutig und aussichtslos. Also wird der heutige Tag fliegerisch beendet. So gesehen ist damit auch der Wettbewerb vorbei, da die Siegerehrung heute Abend stattfinden wird.

Die Zeit nutzen die, die ihre Flugzeuge noch stehengelassen haben, selbige zwischen den Schauern abzubauen und versandfertig zu machen.

Auspacken und Abtrocknen von GF, bevor es in den Anhänger geht

Kurze Zeit später wird es wieder naß auf dem Platz...

Ein Wolkenbruch ist durch, der nächste folgt

Am Abend findet dann um 1800 die Siegerehrung statt. Insgesamt hatten wir einen sehr fairen und kameradschaftlichen Wettbewerb, bei dem es keinerlei Schäden an Mensch und Material zu verzeichnen gab, dafür aber umso mehr Spaß bei allen Beteiligten. Gewonnen haben:

Kathrin auf Platz 3, Jonas auf 2 und Timo Platz eins in der kleinen Klasse sowie...

Ronalf Platz 3, Timm auf Platz 2 und Sieger Basti und Klaus in der großen Klasse.

Herzlichen Glückwunsch allen Gewinnern.

Daneben ist die Siegerehrung auch der beste Platz, all denen zu danken, die den Wettbewerb ermöglicht haben:

der Wettbewerbsleitung

dem Wetteronkel

den Flugleitern und Bodenorganisatoren

Den Schleppern

sowie natürlich nicht zuletzt, sondern ganz insbesondere unseren Frühstücksorganisatoren, Essensversorgern, Bierzapfern, Unter-der-Woche-Flugbetriebsorganisierer, Mutti für alles und was weiß ich:

Olaf und Kerstin!!!

Zur Erinnerung an diesen Wettbewerb gab es dann noch eine Autogrammtafel mit den eigens eingezeichneten Temporären thermikfreien Zonen, die eigens wieder für das nächste Vergleichsfliegen aktiviert werden können.

Die Erinnerungstafel an das Vergleichsfliegen 2016 fürs Vereinsheim

Damit ist das Vergleichsfliegen in Bronkow Geschichte und wird mit einem zünftigen Abschlußessen und anschließendem Frösteln bei Unmengen Bier und einem großen Lagerfeuer vor der Flugzeughalle beendet.

Abschlußessen in Bronkow

Es bleibt uns nur, Danke zu sagen. Es hat, wie immer Spaß gemacht, das Wetter war hervorragend, der Wettbewerb spitzenmäßig organisiert und wir hatten eine schöne Zeit in Bronkow. Wir wünschen allen noch eine frohe Heimreise und eine ereignisreiche und unfallfreie Restsaison 2016.

Mitternacht, der Tagebuchschreiber geht jetzt schlafen und ist natürlich noch nicht der letzte ;-)

16. Mai: Heimreise

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Heute beginnt der Tag für die meisten etwas später und wir dürfen noch einmal das legendäre Bronkowfrühstück mit Würstchen, Rührei und allerlei sonstigen Leckereien genießen. Anschließend werden die Anhänger aufgekugelt und die Karawane zieht wieder ihrer Wege.

Auf ein Wiedersehen 2018!

 

Achja... Martin hat einmal seine Fotos gesichtet und die schönsten zusammengestellt, die hier auch schon teilweise im Tagebuch verwendet wurden. Hier könnt Ihr sie Euch saugen.