3. WT - Glutofen schon morgens früh
Schon morgens früh beim Fertigmachen der Flieger zu schwitzen kann sooo eklig sein aber wir sind nun mal in der "Toskana Deutschlands" bei eher saharamäßigen Temperaturen. Steht man dann noch hinten in der Startaufstellung und ist wahrscheinlich die letzte Klasse die gestartet wird, kann man sich über eine sehr schwitzige Zeit bis zum Start einstellen. Wasser werden wir schleppen wie die Kamele, nicht nur in den Flugzeugen sondern auch zu Trinken was ziemlich wichtig ist. Dem restlichen Deutschland geht es aber nicht wesentlich anders von daher werden wir uns bei den gestrigen Steigwerten und den vermuteteten für heute eher mal nicht beschweren.
Die Wärme verleitet das ein oder andere Teammitglied zu einem "Extended overhead Panel check" in anderen Ländern auch Siesta genannt. Kalles Märchenstunde erzählt heute Geschichten über Blau- oder Cumulusthermik - abhängig von der Bodentemperatur, die zum Beginn der Thermik etwa 30°C betragen muss. Erwartete Tageshöchsttemperatur liegt bei 32-36°C, wir freuen uns schon.
E1 in der Luft...
Heute gibt es keine "Racing Tasks" sondern "Assigned Area" bei denen jeder Pilot selbst entscheidet, in welcher Entfernung zum Zielpunkt er oder sie wendet. Hier kommt es darauf an, den Flug so zu planen dass die vorgegeben Mindestzeit möglichst knapp überschritten wird. Für die Wertung wird aus der geflogenen Zeit und der erreichten Strecke eine Geschwindigkeit gebildet. Je höher der schnelle Endanfluganteil ist, desto höher die Schnittgeschwindigkeit - desto mehr Punkte. Wer schneller ist als die Mindestzeit bekommt diese gewertet - damit geht aber der Schnitt wieder runter. Eine gute Selbsteinschätzung hilft enorm dabei.
Der Assigned Area Task und der Blauthermik mit Wolken
Heute war es wieder - wie die letzen Tage auch - heiss. Für die Beurteilung des Wetters ist die Interpretation des Temperatuerverlaufs über die Höhe interessant, der sogenannte Temp. Der wird teilweise mit Radiosonden gemessen oder über Rechenmodelle prognostiziert. Drei Wettermodelle ergeben aber vier Prognosen, so daß immer mit Überraschungen zu rechnen ist. Heute wurden Arbeitshöhen - also maximale Thermikhöhe bei Blauthermik - um 1500m vorhergesagt. Oder aber 2300m mit Wolken.
Da Wolken einfacher zu finden sind als plötzliches Steigen wurde die Bildung derselben mit Freude vernommen. Und so ging es dann los. Heute ging es wieder in das gleiche Eck wie die Tage davor. Aber zuerst in die Gegend von Jagst- und Kochertal, die früher schon mehrfach im Kriechgang - daher bei Kennern auch Kriechgau genannt - erkundet wurden. Heute zeigte sich die Gegend aber von der besten Seite, so daß ein zügiges Vorankommen möglich war.
Erst bei der Landung um 1700 Uhr merkte man, in welcher warmen Luft sich der Rest der Crew aufgehalten hat... Und so warten wir bei beinahe Vollmond darauf, welche Überraschungen das Wetter morgen parat hat.