2019 Vlnovy Kemp Mikulovice

26.10.: Anreise

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Es ist Ende Oktober. Die Blätter fangen schon an, sich gelb zu färben. Wind hält Einzug in die norddeutschen Lande. Wind? Moment... Was wäre denn, wenn da noch ein Gebirge dazwischenkommt. Segelflieger wissen, daß sich dann im Lee der Berge Wellen ausbilden können. Unsere Wellenflieger Björn, David und Martin wissen das natürlich auch. Wie die letzten Jahre geht es heute am 26.10.2019 wieder ins tschechische Mikulovice zum Wellenfliegen.

Guten Morgen in Braunschweig

Björn ist m Freitag schon los, David und Martin kommen einen Tag später. Am Samstag soll es in Tschechien schon Welle geben, schauen wir mal. Halb neun geht es dann los.

Abflugbereit bei Martin vor der Tür

Der Rest des Tages ist Routine. Über die A2, A14, A4 geht es nach Polen. Kaffepause dann wieder irgendwo bei Bautzen... das übliche Foto vom Picknick darf natürlich nicht fehlen ;-)

Kaffeedestille vorbereiten

In Polen können wir auch schon unser morgiges Ziel sehen: Das Riesengebirge samt Schneekoppe zeichnet sich am Horizont ab, da die Sichten herausragend gut sind. Morgen soll die Welle auch ganz gut stehen, von daher hoffen wir, uns das morgen ansehen zu können.

Das Riesengebirge am Horizont

Gedanklich sind wir, da die Fahrt problemlos läuft, schon in Mikulovice. Daß das eine Fehlannahme ist, lernen wir gleich. Bei Chojnow gibt es einen Stau, der uns bestimmt zwei Stunden kostet. Genervt nehmen wir zur Kenntnis, daß der Plan, heute gleich aufzubauen, wohl nix mehr wird. Also wird das erst morgen werden. Schade, aber ist dann eben so.

Irgendwann löst sich der Stau auf, man hatte sich verbissen. 1,5 Stunden später sind wir in Mikulovice, wo wir erstaunt feststellen, daß kein Platz mehr für den Anhänger ist. Offenbar hat es sich rumgesprochen, was hier möglich ist, deswegen ist der Platz rappelvoll. Björn hat auch schon wieder Essen fertig, so lieben wir das :-)

Der Tag geht dann nicht mehr lange, morgen wird geflogen!

27.10.: Willkommen im Riesengebirge

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Heute ist der erste Tag und die Vorhersage steht auf Welle. Entsprechend geht der Betrieb schnell los. Björn ist schon früh auf dem Weg zum Start. David und Martin müssen jedoch erst einmal alles aufbauen, da es gestern nicht mehr reichte. Also Anhänger auf, während die ersten Schlepps rausgehen.

Der Luxusdampfer wird wieder ans Tageslicht geholt

Man vertut sich immer wieder, wie lange es dauert, bis alles drin und aufgebaut ist. Zwei Stunden sind da nix, zumal wir auch noch ein paar Kollegen mit beim Zusammenstecken der Flugzeuge helfen. Es ist ja nun auch kein Platzthermikflug im Sommer, wo man egentlich kaum was mitnehmen muß. Sauerstofftechnik, Sprit, alle möglichen Klamotte, Navigationstechnik, es will alles vorbereitet sein.

Fertig und der Lenti steht...

Als wir dann loswollen, gibt es noch etwas Verwirrung auf dem Platz, so daß wir noch ca. 1,5 Stunden warten müssen. So dauert es bis kurz nach 12, als es dann losgeht. Die Welle am Serak steht und wir kommen problemlos auf 6000m. Bei OGN haben wir gesehen, daß Kollege Sönke mit der LS4 schon ins Riesengebirge los ist. Das ist jetzt auch unser Plan :-)

Im Südwesten steht der Nebel...

Ankunft im Riesengebirge

Im Riesengebirge gibt es sogar ein paar Rotorflusen, aber der Wind steht recht parallel auf dem Hang. Entsprechend gibt es nur einen kleinen Punkt, in dem gutes Steigen vorherrscht. Die Front, die für den Abend angesagt ist, klopft auch schon an und die Wolken verdichten sich. Deswegen fliegen wir nicht mehr allzu weit nach Nordwesten und fahren dann wieder Richtung Altvatergebirge.

Steigen im Riesengebirge

Das Altvatergebirge ist dann auch nicht mehr sonderlich spendabel. Der Serak geht nicht und auch die anderen Flugzeuge hier fallen reihenweise herunter. Hmmm... Der Wind steht weit auf West und erst am Ostrand des Praded finden wir Steigen - naja wenn man 0,8m/s so nennen will. Vorteil der Sache ist aber, wenn es auch nur schwach steigt, so hält die Welle doch durch und wird nach oben stetig etwas besser. Dabei ist beim Blick Richtung Norden eine Kelvin-Helmholtz Instabilität zu sehen. Offenbar gibt es ordentlich Windscherung...

Scherwelle Richtung Nysa

Bis 5500m lutschen wir den Meter aus und begeben uns auf die Tour nach Südosten nach Vitkov. 2000m tiefer sind wir wieder am Praded - jetzt geht das Altvatergebirge wieder. Die restlichen Minuten bis Sonnenuntergang rasen wir dann noch bis ins Reichensteiner Gebirge und begeben uns dann auf den Heimweg. Der Sonnenuntergang über den Wolken ist dabei immer wieder der Hammer :-)

Sonnenuntergang über den Wolken

Björn, der dann schon gelandet war, hat derweil Chili con Carne gekocht. Das kommt allen wie gerufen, als wir die Flugzeuge abgestellt hatten. Ein wenig lichtet sich der Andrang schon, da die kommenden Tage kaum was gehen soll. Abendessen und danach lassen wir uns noch ein paar Bier schmecken. Morgen früh aufstehen ist eher weniger dringend...

28.10.: Technischer Dienst

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Heute Morgen ist absolute Windstille und es ist deutlich kälter geworden. Konnte man gestern noch alles im T-Shirt bei 20°C erledigen, sind es jetzt bloß noch 10 Grad. Da aber noch Sonne scheint, kommt es einem wenigstens nicht so vor. David und Martin nutzen die Zeit, etwas den Dampfer zu streicheln. Die Haube war ordentlich staubig und dreckig, also wurde die mal komplett mit viel Wasser gewaschen. So hat man jetzt wieder Durchblick. Außerdem war dann noch eine kleine Pumpaktion fällig. Die Sauerstoffvorräte von einigen Teilnehmern waren erschöpft. Also trafen wir uns im Büro bei den Tschechen zum Pumpen. Jetzt haben wir alle wieder 200bar auf dem Kessel.

Am Nachmittag haben wir wieder dem polnischen Baumerkt einen Besuch abgestattet und Regale, Handtuchhalter und ähnliches besorgt. Dann ging es ans Bauen. Sönke bohrt Löcher im Bad für den neuen Spiegel auf der linken Seite. Der Rest dient ihm mit schlauen Kommentaren ;-)

Sönke in der Südwand mit moralischer Unterstützung der anderen ;-)

Parallel dazu haben Björn und Martin in der Küche ein Regal installiert, um etwas mehr Lagerkapazität für Futter zu schaffen. Also mussten auch da Löcher in die Wand und Regalhalter befestigt werden. Hier sind überall Profis am Werk, wir haben dabei keine Fliese gekillt...

Das fertige Küchenregal

Und auch das Bad darf sich nun über ein Regal, einen neuen Spiegel und zwei Handtuchhalter freuen...

Blick ins Bad

Danach sind wir auf die Goldkuppe zum Essen gefahren und durften uns wieder über hervorragende Steaks freuen. Wenn man dort medium rare bestellt, dann bekommt man auch genau das. Mit Holzverkleidung und Kaminfeuer kann man die Gaststätte wirklich als urgemütlich betiteln. Auch der Blick von dort Richtung Jesenik ist immer wieder lohnenswert :-)

 

29.10.: Rumgammeln...

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Weiter hält sich das Wetter an die Vorhersage: Dicke Wolken und Nordwind. Das läßt nichts groß zu, dementsprechend lassen wir den Tag ruhig angehen. Ausgiebig frühstücken und Kaffee trinken sind so kein Problem.

Die Berge hängen im Dreck :-(

So nutzt jeder den Tag zum Bücherlesen, am PC Sachen erledigen, noch ein paar Sauerstoffpullen füllen oder einfach zum Mittagsschlaf. Martin ist dann noch neugierig, ob es hier auch ein paar Pilze im Wald gibt. Angesichts der Trockenheit hier in den Bergen gibt es jedoch keinen einzigen Pilz - nichtmal Arten, die nicht essbar sind. Schade auch, die hätten gut zum Abendessen gepaßt.

So bleiben die Bezüge heute auf den Flugzeugen drauf.

Der Arcus auf dem Schlafplatz

Für Mittwoch und Donnerstag sind auch kaum fliegbare Bedingungen angesagt, es wird also die kommenden beiden Tage Zeit zum Entspannen geben. Erst Freitag Mittag soll sich wieder was tun. Warten wir es ab.

30.10.: Blubberwasser

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Die heutige Wettervorhersage reißt einen fliegerisch auch nicht vom Hocker: Weiterhin kein Wind und ab und an Wolken. Also schlafen wir auch erst einmal auch. Viel mehr haben wir nicht zu tun - außer - ungebetenen Gästen klarzumachen, daß sie hier nicht erwünscht sind. Wie unschwer an angeknabberten Nahrungsvorräten zu erkennen, haben sich Mäuse wieder in die Küche verirrt. Denen müssen wir heimleuchten... Also laden wir ein paar der vorhandenen Mausefallen und Martin baut noch eine "Rolling Log Mousetrap". Die Idee ist, daß die Mäuse auf die drehbar gelagerte Bierdose klettern und dann abrutschen und im Eimer landen, siehe dieses Video.

Bierdosenmausefalle mit Nutella als Köder

Danach wird beschlossen, daß wir schon lange kein Blubberwasser mehr hatten. Also geht es nach Jesenik Laszne, wo sich eine Menge Wellnesshotels befinden. Die Sauna mit Blubberwasserpool lassen sich echt ertragen. Danach machen wir noch Essen. Martin kredenzt Goldlachse mit Gemüsepfanne und Reis.

Zutaten schnippeln

Inzwischen sind wir schon auf 11 Leute angewachsen, da wird die Menge an Sachen, die man schnippeln muß, doch deutlich groß. Nach dem Essen statten wir dem Flugzeug noch einen kurzen Besuch ab. Es ist offenbar kalt geworden.

Eis auf den Flächenbezügen, es ist kalt geworden

Auch für morgen sagt die Vorhersage schwachen Wind. Geflogen wird wohl eher nicht, also gönnen wir uns noch ein Bier und spielen Kniffel...

 

31.10.: Wandertag

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Blauer Himmel und Windstille, als wir frühstücken, die Vorhersage hält Wort. Heute wird nicht geflogen. Interessiert schauen wir in die Küche, was mit den Gästen ist. Eine Maus ist in einer der klassischen Schlagfallen gelandet. Die anderen Mausefallen sind ausgelöst und die Köder angeknabbert, aber kein Fang drin. Auch Martins Eimerfalle ist leider leer. Offenbar gibt es doch nicht so viele Mäuse hier.

Die knabbert unser Essen nicht mehr an...

Angesichts der Wetterlage wird heute Wandertag angesetzt. Der Plan ist, wieder von der Paßstraße zum Praded zu laufen. Kurz nach 12 sind wir dort und legen los... Eine kleine Pause gibt es dann an der Stelle, an der man als erstes den Sendemast sieht.

Kurze Futterpause

Dort kann man zwischen den Bäumen ein schönes Foto vom Pradedgipfel aufnehmen, was wir uns bei dem strahlenden Sonnenschein nicht entgehen lassen können.

Der Praded in Griffweite

Was hier so nah erscheint, dauert dann doch noch 1,5 Stunden, bis wir wirklich in die Nähe kommen. Dort oben wird es auch schon deutlich kalt. Der Boden ist gefroren, aber wir kommen bei der Beanspruchung nicht ins frieren...

Der Gipfelturm kurz vor dem Ziel

 

Eis und Schnee an den Latschenkiefern

Oben angekommen geht es sofort ins Restaurant und wir lassen uns jeder zwei Bier, eine Portion Gulasch mit Knödel und einen Palatschinken schmecken. So gesättigt geht es dann irgendwann wieder Richtung Autos an der Paßstraße. Frieren muß auch jetzt keiner, der Bauch ist voll mit Treibstoff. Immer wieder schmackhaft in dem kleinen Restaurant im Fuße des Turms. Der ist inzwischen sogar auch wieder für Besucher geöffnet, aber angesichts des nahen Sonnenuntergangs lassen wr das für dieses Mal. Wir sind ja privilegiert mit unseren Aussichten ;-)

Dieses Jahr sind wir spät dran, schon beim Losgehen ist die Sonne tief

Tiefe Sonne mit Nebensonnen beim Abstieg

Bald darauf wird es langsam, aber sicher arg duster. Ein beeindruckendes Scherenschnittfoto vom Sonnenuntergang gibt es aber noch...

Da ist die Sonne schon weg und leuchtet die Wolken von unten an

Zu Hause hatte sich Max schon um Braten von der Schweineschulter gekümmert. Dazu mußte jetzt noch das Gemüse geschnippelt werden.

Björn und Max beim Kochen

Kurze Zeit später gibt es Futter und alle sind einhellig der Meinung, daß es mundet. Auch Hündin Monza gibt alle Energie in den berühmten Hundeblick, damit sie vielleicht was abbekommt

Monza mit Blick Richtung Küche

Morgen soll die Welle endlich gegen Mittag zünden. Den Abend verbringen wir mit Verdauen, Tagebuch schreiben und Macke spielen. Nein, das hat nixchts mit der üblichen Eigenschaft mancher Segelflieger zu tun, das ist auch eine Abart des Würfelspiels ;-)

01.11.: Wellpenwetter und Einweisungen

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Heute soll es endlich wieder losgehen, nachdem wir tagelang am Boden hängen mussten. Der Wetterbericht meint etwas von schwachen Bedingungen und es soll auch erst ab Mittag zünden. Wir lassen den Tag ruhig angehen und bauen im Laufe des Vormittags auf. Dazu sind noch zwei Braunschweiger Akaflieger angekommen, die einen Duo mitgebracht haben. David und Martin, die inzwischen hier auch Einweisungen geben dürfen, entscheiden, daß es das Effizienteste wäre, wenn wir das mit dem Duo und dem Arcus übernehmen. Also sitzen David und Locke im Duo und Kerstin sitzt bei Martin im Arcus auf dem Rücksitz. Obwohl noch zu früh für den Bericht hängt die Föhnwand über den Bergen. 

Blick Richtung Berge: Die Föhnmauer steht

Also beschließen wir, loszulegen und Martin schiebt beim Arcus den Stachel rein. David im Duo und Björn starten dann auch in kurzer Folge. Am Serak finden wir die Welle, aber erwartugnsgemäß ist die noch recht schwach, aber der Wind soll ja stärker werden. Erst einmal gibt es Sonne satt und keiner muß frieren.

Blick vom Praded Richtung Südwesten

Irgendwo in der Nähe des Oberbeckens des Pumpspeicherwerks am Praded wird dann Steigen berichtet. Schauen wir uns das doch mal an... Naja es blubbert ein wenig, aber so richtig will es nicht hochgehen. Dafür sieht man, wie das noch vom Sommer warme Wasser verdunstet und der Dunst vom Wind über das Becken gepustet wird und der Dampf dann auf der Leeseite aufsteigt...

 Dampf auf der Leeseite des Pumpspeicherwerks

Auf dem Rückweg zum Praded finden wir dann gemeinsam mit ein paar anderen Flugzeugen einen hydraulischen Sprung, den man wie Thermik kurbeln konnte. Das Ding hat und mit 5m/s in den Orbit katapultiert, bis es in 3500m langsam schwächer wurde. In der Höhe fanden sich dann auch noch ein paar Flugzeuge...

 Der Blanik vom Aeroklub Jesenik

Auch ein Foto vom Gipfel des Praded in den Wolken konnten wir noch aufnehmen.

 

Der Pradedgipfel in den Wolken

 Was macht man jetzt mit der Höhe? Einen Nachmittagsspaziergang. Da auch im Eulengebirge eine Welle im unst erkennbar ist und die stärkere Windströmung im Westen steht, fliegen wir da mal hin. Dort steigen wir in die Welle ein und kommen auf knapp über 4000m. Das reicht noch für das Riesengebirge, aber dafür ist es schon zu spät. Also fliegen wir die Ecke nach Südoten noch etwas aus und Akaflieger Kerstin bekommt noch den Platz in Krnov zu sehen.

Heimweg in den Sonnenuntergang

Zum Sonnenuntergang fallen dann wieder alle Flugzeuge vom Himmel und wir freuen uns über den Tag, der deutlich besser war, als angesagt :-)

02.11.: Versuchter Alarmstart

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Gestern Abend ging der Tag nicht mehr lange, da es heute früh von Beginn an richtig gutes Wetter geben soll. Also haben wir wieder einen Alarmstart vorbereitet und sind 0430 aus den Federn. Über Nacht war schon enorm Wind draußen. Der hatte sich früh auch nicht beruhigt und mußten uns nun entscheiden. Da die Windstärke bei über 30-40km/h lag mit Böen über 60km/h, aber mit ca. 45° von der Seite, haben wir vom Aufbau abgesehen. Das kennen wir noch vom letzten Jahr. Ein paar unentwegte hielt das nicht ab, die standen schon über Nacht oben. Noch dazu sind heute ohne Ende Flugzeuge da, was ein Auflauf. So viel Betrieb war hier noch nie...

Kurz nach sieben geht dann wirklich der erste Schlepp raus, wir können es bei dem böigen Wind kaum glauben. Wir warten noch bis Mittag, bis sich alles etwas beruhigt. Als der Wind passt, werfen auch wir den Motor an und auch Björn zottelt zum Start. Oben angekommen, bietet sich eine Hammeroptik mit den Lentis.

Kurz nach dem der Quirl drin ist: Hammeroptik...

Dort angekommen, werfen wir uns vor den Lenti und es geht hoch. Bis rund 3000m lutschen wir das aus, aber die richtig guten Steiggeschwindigkeiten wollen nicht kommen. Also fliegen wir nach Nordwesten los Richtung Eulengebirge, wo gerade ein riesiger, dicker Lenti dahinter steht. Das Ding katapultiert uns dann mit 3m/s nach oben, bis wir am Dreck dranhängen.

Blick ins Eulengebirge: Ein riesiger Lenti hängt darüber...

Mit 3m/s hievt uns das Ding in die Höhe

Aus 4000m fliegen wir weiter ins Riesengebirge, wo zwar die Feuchte auch gerade dick ist, aber eine schöne Rotorwurst im Lee steht. Einladend, also hin da. Oben drüber hängen auch noch so komische Flusen, aber der Rotor sieht so gut aus, daß wir damit rechnen, genügend Höhe für die Rückreise zum Eulengebirge zu bekommen

Bilderbuchrotor hinter dem Riesengebirge

Dort angekommen, blubbert und poltert es zwar in 3000m Höhe, aber so richtig geht der ganze Kram nicht. Grund dafür ist eine ordentliche Winddrehung mit der Höhe. In den tiefen Schichten steht der schön aus Südwest, aber oben, wo wir gerade hängen, kommt der Wind aus kräftig westlichen Richtungen, so daß sich die Welle nicht bis hierhin fortsetzt. Steigen gibt es kaum, wir schaffen es bastelnderweise nur, die Höhe zu halten. Einsehend, daß das nix mehr wird, machen wir kehrt und fahren zurück ins Eulengebirge. Mit 280km/h über Grund dauert die Reise nicht lange und kostet nur etwa 1000m. Ins Eulengebirge steigen wir dann in knapp 1700m an der Rotorwurst ein und es hebt uns mit bis zu 3,5m/s hoch.

Steigen im Eulengebirge

Bis reichlich 3000m nehmen wir das mit und erfreuen uns an herrlichsten Optiken beim Blick nach Südosten. Leider kommen dann hinter uns eine Menge Schauer rein...

Blick nach Südosten

Mit den Schauern rechnend, gleiten wir dann die Höhe ab und landen. Am Boden angekommen, ist es wie immer. Man entscheidet sich immer für die vorsichtige Lösung, damit das befürchtete Problem dann am Ende doch nicht eintritt. Die Schauer ziehen alle vorbei, als wir dann unten ankommen. Dafür gibt es noch den schönsten Regenbogen, den wir hier je gesehen haben.

Regenbogen beim Flugzeug schlafenlegen

Der Tag geht dann nicht mehr lange, morgen gibt es den nächsten Alarmstart... ;-)

03.11.: Zündverzögerung...

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Alarmstart Nummer zwei in diesem Urlaub: Begründet. Wie gestern, ist heftig Andrang am Start und wir sind mit unserem Eigenstarter natürlich die Dekadenz in Person. Björn ist dann auch gleich mit und steht auch in vorderster Front. Wieviele Starts es dann wirklich sind, ahnen wir zu der Zeit freilich noch nicht.

Was für eine Plastewolke am Start

Pünktlich zum Sonnenaufgang um 0630 schiebt David den Stachel rein und der Arcus hebt ab. Währenddessen geht die Sonne auf und de Bewölkung wirkt nach Windwetterlage.

Startlauf mit beginnender Sonneneinstrahlung

Etwas später geht die Sonne zwischen den Wolken auf, was für ein Anblick...

Sonnenaufgang zwischen den Wolken

Leider sehen die Wolken aber irgendwie komisch aus, irgendwie nicht nach Wellen. Explodierte Kumulanten, sieht eher nach Rotoren aus. So ist es dann auch. Als wir an den Wolken ankommen und viel Steighöhe investieren, geht es nicht so ernsthaft hoch. Nur Geblubber, das nicht mal zum Höhe halten. Mist. Was nu? Naja, bei Zlate Hory steht noch ein Rotor, schauen wir uns den doch mal an. Hier geht es zumindest, bis knapp 1800m die Höhe zu halten. Also warten wir erstmal ab, es soll noch besser werden. Vorteil ist, man kann Fotos von Flugzeugen machen :-)

Herbert in der 29

Das Golfhotel bekommen wir auch auf Gegenkurs vor die Linse

Sierra über dem Wolkenmeer

Nach 1,5 Stunden Prügelei mit vielen Flugzeugen in den Rotoren kommt dann die Meldung, daß in der Nähe der Goldkuppe was laminares steht. Also fliegen wir da mal hin und Tatsache, obwohl der Wind schwach ist, geht es hier über die Rotoren. Endlich Welle... Bis 5000m steigen wir dann in der Primärwelle und probieren mal das Eulengebirge. Das geht leider nicht, also fliegen wir reumütig zurück zum Serak. Dort kommt man dann noch über 6000m und es wird kalt. -30°C zeigt das Thermometer...

Eisblumen an der hinteren Haube

Von da aus bereiten wr den nächsten Angriff nach Nordwesten vor. Auch da ist am Eulengebirge nix zu gewinnen und nach Nordwesten steht ein dicker Batzen Brühe Richtung Riesengebirge. Das wird wohl nix, dafür können wir unten Rotorwürste vom Feinsten beobachen.

Rotoren...

Am Reichensteiner Gebirge und dem Riesengebirge wird das am Ende des Tages wird das noch beeindruckender. Zwei Hänge produzieren Rotorwürste wie man sich sich besser kaum vorstellen kann...

Rotorwürste im Lee der Berge...

Am Ende des Tages schffen wir es dann nicht mehr ins Riesengebirge. Obwohl wir die Höhe hatten, war immer noch Pampe auf dem Weg dahin, so daß wir es gelassen haben. 640km werden es dann knapp.

Heimweg vom Eulengebirge

Am Abend kommt dann noch die Frage nach Sauerstoff. Da wir auch welchen brauchen, nach 10h Fliegen, bauen wir die Pumpe auf. 11 Flaschen füllen wir dann, so daß auf der Niederdruckpulle noch 60bar sind. Die Hochdruckpulle ist mit 100bar nicht mehr so viel reicher, als wir den Tag beschließen.

Björn füllt seine Sauerstoffpulle auf 200bar

Müde sind wir dann doch recht ordentlich, nach 10h Fliegen. Zum Abendessen gibt es Nudeln mit selbstgemachter Bolognese, die uns alle sättigt. Erwartbar fallen wir dann beizeiten in die Falle...

Hündin Monza ist auch müde...

Morgen wird das Wetter nicht so brachial, daß wir auf einen Frühstart spekulieren. Also wird der Wecker ausgeschaltet...

04.10.: Wintergartenwelle

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Guten Morgen, heute sieht es beim Blick aus der Tür irgendwie eher nach Biertrinken, denn nach Fliegen aus. Der Serk hängt in der Mocke und es sieht insgesamt saumäßig feucht aus. So viel zur Vorhersage, die hatte das auch schon so prognostiziert

Die Berge hängen im Dreck

Warum ist der heutige Artikel dennoch nicht nur auf dieses Foto beschränkt? Weil es beim Blick nach Nordosten deutlich besser aussieht. Offenbar hängt die Feuchte nur im Altvatergebirge, das Reichensteiner ist frei und es wellt. Also bauen wir auf und starten.

Blick nach Nordwesten: Es ist offen und hat erkennbar Wellen

Schon in 1500m geht der Motor wieder in den Rupf und wir steigen in einer Sekundärwelle des Reichensteiner Gebirges. Von da aus reicht die Wolkenwurst bis ins Eulengebirge, wo man fast keine Höhe einbüßt. Letzteres verpaßt uns einen dicken Tritt in den Hintern und es geht bis 4600m hoch. Der Lenti ist atemberaubend...

Halo in der Lenticulariswolke

Von da aus fliegen wir weiter Richtung Riesengebirge. Leider ist das jedoch auch in den Wolkenverschwunden, so daß wir reumütig wieder herumdrehen und zum Eulengebirge zurückfahren. Dort ist der Einstieg mit 2500m nicht allzu hoch über der immer thermischer aussehenden Bewölkung. Wellenzeichen sind kaum noch erkennbar und offenbaren sich nur dem geübten Auge anhand von leicht unterschiedlichen Höhen der Wolkentops. Das reicht zum Höhe halten.

Lentis auf dem Rückweg

Erst auf dem Weg ins Reichensteiner Gebirge bekommen wir wieder Steigen und die Sonne scheint die ganze Zeit ins Cockpit. Es ist warm, wie im Wintergarten...

Sonne über einem unendlichen weißen Wattemeer

Aus knapp 5000m fliegen wir noch ein Stück nach Vitkov, drehen dann aber bald rum. Die tiefen Wolken werden auffallend dichter und nach Südosten ist komplett bis hinter die polnische Grenze alles dicht. Da wil man nix riskieren. Also finden wir uns wieder am Serak ein und fliegen noch ein Stück Richtung Eulengebirge, bis auch die Wolkenlücke immer kleiner wird. Daraufhin entschließen wir uns zum Abstieg und landen.

Gelandet und der Himmel hängt voll Wolken

Ein paar kleine Wolkenlücken bleiben aber offen und manch Segelflieger behält die Nerven. 20min später ist es so, als ob uns das Wetter einen dicken Finger zeigt: Haha veräppelt. Die Wolken öffnen sich wieder und ein paar der Teilnehmer sind erst zum Sonnenuntergang wieder am Platz.

Auf dem Schlafplatz geht es wieder auf und wir kommen uns etwas veräppelt vor.

Na gut, ist jetzt auch egal, es hätte ja auch genau andersherum sein können und alles ist komplett dicht. War ein schöner Flugtag und für morgen sagt die Vorhersage auch, daß es gehen soll.

05.11.: Die Frühstartwelle

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Für heute sagt die Vorhersage, daß es nor morgens gehen soll und dann im Laufe des Tages die Welle ausgeht. Also überlegen wir nicht lange und setzen einen Alarmstart an. 0430 geht es aus den Federn und wr räumen den Arcus an den Start. Dort sind wir nicht die ersten... Danach wird gefrühstückt und kurz nach 0600 sind wir oben startklar. Da ist es aber noch stockduster, so daß wir noch etwas warten, bis es hell genug ist. 

Kurz nach Sechs am Start: duster...

In die andere Richtung fotografiert ist der Sonnenaufgang aber schon zu erahnen

Sonnenaufgang im Osten

Kurz vor halb sieben steigen wir ein und werfen den Rattel an. Auch der Maulist ist schon da und läßt das Triebwerk warmlaufen. Ein paar Minuten vor Sonnenaufgang starten wir so in Richtung Berge. Sönke und Papa Zistler sehen dem Treiben von Vereinsheim aus zu und zücken die Kameras, als wir vorbeisteigen. So entstehen faszinierende Fotos.

Der Arcus erhebt sich in den Morgenhimmel

Aus der Luft können wir es auch nicht lassen: Martin zückt auch die Kamera und lichtet den Sonnenaufgang ab.

Sonnenaufgang in der Luft

Oben angekommen ist die Lufmasse zweierlei: Naß und A...-kalt. In den tiefen Schichen ist die Bedeckung hoch und über unseren Köpfen zieht auch den ganzen Tag so komischer Donst durch, dessen Unterkante selten über 3500m reicht. In dem Dreck sind kaum Wellen zu sehen und, obwohl man nach oben durchschauen kann, sieht man horizontal fast nix. So kommen wir nur einmal ins Eulengebirge. Auf dem Heimweg zum Altvater gibt es dann die eine Wolkenlücke des Tages, bei der man den Rotor mit Dunstkappe und einem Lenti auf einem Kalenderfoto ablichten kann. Nur die kalte Luft lässt Martin fast die Finger abbrechen, als er die Kamera aus dem Fenster hält...

Lenti, Dunstkappe und Rotor neben der spiegelnden Haube, was eine Ansicht

Von da aus geht es ein Stück Richtung Südosten, wo auch gerade etwas Luft nach oben ist. Zwischen den Lentis mogeln wir uns so durch...

An den Lentis entlang Richtung Südosten

 Da der hohe Dreck dann aber wieder schnell dicker wird, kommen wir nicht weit und drehen herum. Nach Nordwesten ist jetzt auch etwas mehr Platz und wir probieren noch einmal den Weg ins Riesengebirge. Dort kommen wir auch diesmal nicht an, da schon die nächste Ladung Dunst gezogen kommt. Da müßten wir noch hunderte Meter absteigen, um darunter durchzukommen. Die dann erwartete Ankunftshöhe und der Bewölkungsgrad lassen uns von dem Plan absehen. Also zurück ins Altvatergebirge. Mit nur 2000m steigen wir tief im Eulengebirge ein und finden die Welle an der erwarteten Stelle.

Am Altvater angekommen wird die Bewölkung immer dicker und steigt in allen Schichten auf massive Bedeckungsgrade an. Mit 7,5/8 entschließen wir uns zum Abstieg.

Kaum noch Löcher drin, also nix wie runter

Unter den Wolken sehen wir zu, wie die Lücken bald ganz zu sind. Wir steigen noch ein paar 100m unter die Basis, nicht, daß es aus den Cirren noch Cirren regnet. Die Tschechen sind da manches Mal etwas schmerzfreier als wir...

Flusen unter der geschlossenen Wolkendecke

Die Welle ist darunter auch aus, also wird gelandet.

Blick auf die Flugzeugstellplätze und das Vereinsheim: Die Bewölkung ist dicht.

Kurz nach 12 Uhr Ortszeit sind dann alle wieder unten und wir freuen uns, den Tag so gut genutzt zu haben - obwohl der Alarmstart um 0430 anstrengend war...

06.11.: Ab durch die Mitte...

Geschrieben von Webmaster am .

 Guten Morgen, heute soll noch einmal geflogen werden. Die Vorhersagen sind gut, es soll ordentlich Welle geben. Wir gehen den Tag überwiegend ruhig an, da es eher nicht nach Rekorden aussieht. Kalt ist es geworden, aber blauer Himmel läßt uns denken, daß es da oben schon nicht so frisch wird. Naja... Am Start ist, wie üblich, ne Menge los...

Die Plastewolke am Start, kleiner als an manchem Tag, aber immer noch beeindruckend.

Mit dem Arcus sind wir dann auch bald in der Luft. Björn macht sich dann auch bald auf den Weg. Obwohl bei uns viel Platz in der Atmosphäre ist, sind die Wolken schon im tiefen Segment dick. Wir machen uns derweil ins Riesengebirge auf den Weg, wo wir bei OGN schon den einen oder anderen gesehen haben. Der Wind kommt weit aus West, mal sehen, was das gibt...

Viele Wolken auf dem Weg ins Riesengebirge.

Auch beim Blick ins Lee ist die Feuchte nicht zu verkennen. Ja, die Föhnlücke steht, aber die Wolken dahinter sind dich. Noch stört uns das wenig.

Lenti hinter dem Eulengebirge.

Die erste Entscheidung des Tages war, auf welchem Weg man ins Riesengebirge fährt. Bisher haben wir da immer den Weg über das Eulengebirge genommen, da selbiges mit fast 1000m Höhe und einem satten Abhang Richtung Lee eigentlich fast immer gut geht. Die tschechische Vorhersage hat aber heute auch den Weg über das Adlergebirge ganz gut vorhergesagt, so daß wir auch in Betracht zogen, den Weg zu nehmen. Ein wenig sah das auch nach Welle aus, aber die Anstiege der Wolken waren derart flach, daß wir der Sache nicht getraut haben. So nahmen wir den eher den konventionellen Weg... Auf dem Weg ins Riesengebirge wurden die Wolken dann immer dicker und komischerweise auch bis in größere Höhen arg zerfetzt. Richtig nach Wellen sah es nicht aus. Sierra mit HP und Max war aber schon dort und die beiden konnten dann 500m unter uns eine Welle ausgraben. Also sind auch wir hin und die beiden waren dann schon höher als wir - geht also. Beim Blick nach Südosten sah die Adlergebirgswelle dann einladend aus...

Wolkenwurst vom Riesengebirge nach Südosten.

Was wir im Funk dann schon vernommen haben, ließ sich bestätigen: Ja, direkt neben dem Riesengebirge ging es gut, aber der Rest brachte kaum Steigen. Also sind wir dann doch wieder den traditionellen Weg geflogen. Aus 5500m am Altvater ging der Weg weiter Richtung Vitkov. Diesmal hat uns die Tour nur rekordverdächtige 1000m für 100km gekostet, das macht doch Mut für Neues... Richtung Riesengebirge sah es immer noch recht brauchbar aus. Auch Herbert meinte, die Schneekoppe ginge noch, also sind wir dort noch einmal hin. Auf dem Weg haben wir noch einmal auf 4800m im Eulengebirge erhöht, man weiß ja nie und das ist Komforthöhe. Also los...

Eisnadelhalo auf dem Weg ins Riesengebirge

Leider war es das dann mit unserem Glück. Die tiefe Bewölkung steigt höher und höher, die Varionadel macht das Gegenteil davon, verdammt!! Martin will es wissen und prescht weiter. Über dem Riesengebirge gibt es fast keine Lücken mehr und auch alle Wolken, die deutlich nach Welle aussehen, bringen kein nutzbares Steigen mehr. So ein Mist... Direkt hinter der Schneekoppe ist noch ein kleiner Lenti über fast geschlossener Wolkendecke, aber die Wette erscheint uns beiden zu heiß. 8km sind es noch bis da hin und wenn es dann nicht geht, müssen wir wirklich durch dicken Dreck durch... Nee, lieber nicht. Also nehmen wir den Spatz in der Hand und fliegen zurück zum Eulengebirge. Mit 250km/h über Grund rechnen wir damit, schnell da zu sein, tanken und dann ab nach Hause fliegen zu können. Von dort aus gibt es Meldungen über ein Wolkenufo, das den Film Independence Day wie ein C Movie erscheinen läßt... Na wir sind gespannt und fliegen guten Mutes nach Nordosten.

Nix da, die Wolken kommen höher und höher und werden immer dichter. Bis kurz neben das Eulengebirge hangeln wir uns an den kleiner werdenden Lücken entlang, müssen aber einsehen, daß es direkt im Eulengebirge dicht ist. Wellen mit Aufwinden sind da, wo wir gerade sind, auch keine mehr. Also probieren wir es mal mit dem Abstieg durch eine der Lücken - Ab durch die Mitte, bevor es ganz dicht ist. 2800m sind wir da noch hoch, eigentlich Komforthöhe, aber die Wolkenpampe steht uns faktisch bis zum Haubenrahmen.

Von oben sah die erst noch recht dünn aus, als ob man sich dann unter den Wolken von hinten an die Eule schleichen könnte. Erst, als wir durch waren, war erkennbar, daß die Eule schon komplett im Dreck steckt und es dort immer tiefer und diesiger wird. Da ist offenbar eine ganz andere, triefnasse Luftmasse hereingeflossen. So kommen wir im Segelflug noch bis an den Ostrand des Gebirges, dann sind wir zu tief, um so noch weiterzukommen.

"Das wird nix mehr, kannst den Rattel auch gleich schmeißen, die paar km Segelflug retten jetzt nix mehr" kommentiert David das Ganze lakonisch. Recht hat er, also raus das Ding. Obwohl es heute echt saukalt war, springt der Quirl problemlos an, macht aber die erste Minute klar, daß es ihm noch etwas kalt ist. Also lassen wir alles sachte bis auf 40°C warmlaufen, bevor wir den Stachel reinschieben und auf Reise gehen. Brrrrr macht es hinter uns und wir brummen nach Hause.

Dort ist dann auch alles dicht und die Flugzeuge sind über weite Strecken im Abstieg. Fotos haben wir davon keine mehr und auch das Wolkenufo ist wohl inzwischen weg.

Am Abend begeben wir uns dann nochmal zur Goldkuppe, Lecker unterschichtetes Bier genießen :-)

Mit hellem unterschichtetes dunkles Bier

Morgen wird eher kein Flugtag mehr, also lassen wir uns Zeit...

07.11.: Abbauen und Abschlußparty

Geschrieben von Webmaster am .

Heute ist der letzte Tag des Wellenfluglagers - zumindest für Martin und David, da sie noch einen Kollegen am Wochenenende besuchen wollen. Theoretisch hätte man heute noch eine Runde fliegen können, praktisch sieht das Wetter aber eher nach Thermik aus. Der Wind ist auch eher schwach, von daher investiert heute keiner Geld in Schlepps. Also konzentrieren wir uns darauf, die Technick abzubauen und versandfertig zu machen. Auch die anderen Teilnehmer haben die Wettervorhersagen für die kommenden Tage gesehen und beschlossen, abzubauen.

Der Arcus vor dem Anhänger kurz vor dem Zerlegen...

Also zerlegen wir nacheinander die Flugzeuge und werfen alles in die Anhänger. Für die meisten Geräte war es das dann wohl, dann dürfe sie erst kommendes Jahr wieder auf Frischluft hoffen...

Eigentlich kommt uns das auch insofern zupasse, da wir heute Abend wieder, wie letztes Jahr, ein kleines Wellendankfest mit den Tschechen machen wollen. Die Einladung ging schon raus und Vlasta meinte nur, "keine Ahnung, wie viele kommen. Wenn es Essen gibt, sind sie alle da. Wenn es Arbeit gibt, eher weniger..." Okay, was sollen wir aus der Aussage machen? Unsere Truppe sind rund 10 Leute, wir rechnen mal mit 20 Leuten insgesamt. Also kaufen David und Martin 6kg Gulasch vom Rind und Wildschwein, Knödelbrote und eine Pulle Rotwein. Den brauchen wir zum Ablöschen - des Kochs ;-)

Kurz nach Drei Ortszeit geht es los: Schnippeln... David findet die Zwiebeln immer wieder so herzerweichend, daß ihm die Tränen kommen ;-)

Zutaten zerkleinern

Danach brät Martin das Fleisch an und packt es in einen großen Kessel. Den hatte Gustav dankenswerterweise noch organisiert, sonst wäre es echt eng geworden...

Der Pott auf der Induktionskochplatte

Pünktlich um 1900 geht es los, es wird serviert. Alle sind hungrig und langen zu. Auch die drei Ungarn werden neugierig, was die Deutschen da als Gulasch destilliert haben und kucken in den Topf. Martin spendiert jedem eine Portion und es scheint ihnen zu munden. Von den Tschechen gab es wieder das Faß Bier, das dieses Mal erstaunlich schnell leer war... Offenbar hatte die Meute auch Durst und 30l sind bei 20 Leuten auch keine ernste Herausforderung. Ein paar Kisten Reserve standen aber noch zur Verfügung.

Auch die Ungarn revanchierten sich noch - mit einer Flasche klaren Inhaltes ohne Beschriftung. Das stellte sich als Palinka - ungarisch für Obstbrand - heraus. Den Apfelbrand kann man als schmackhaft bezeichnen, allerdings knallte der mit über 50% auch ordentlich rein.

Etwas später am Abend waren es dann Vitja und Gustav, die Mit Gitarre und Gesang eine Show erster Klasse ablieferten. Die beiden waren im Vortragen irgendwelcher tschechischer Volksweisen ungeschlagen...

Vitja (links) und Gustav mit vollem Einsatz :-)

So ging der Abend der Völkerverständigung noch eine ganze Weile weiter, bis irgendwann der harte Kern an der Bar übrig blieb.

Der harte Kern an der Bar

Noch ein letztes Bier für jeden, dann löste sich die Runde irgendwann auf. Morgen ist Heimreise und das bedeutet für einige ein paar Stunden Autofahrt.

Was bleibt am Ende? Danke sagen an alle, die uns diesen Spaß jedes Jahr erlauben und auf ein Wiedersehen 2020.

Es ist jetzt Mitternacht durch, der Tagebuchschreiber geht schlafen. Diesmal ist er nicht der letzte...

08.11.: Heimreise

Geschrieben von Webmaster am .

Nach der Feier gestern ist es doch etwas nach acht, als wir am Frühstückstisch sitzen. Ein paar Bemmen am Morgen, einen Kaffee in den Hals geschüttet und nun kommt der unangenehme Teil des Urlaubs: Abschied. Das heißt erstens, das gesamte Geraffel zusammensuchen, verpacken und in die Autos räumen. Zudem ist jetzt endgültig, daß die beiden Wochen hier vorbei sind und der Alltag schon wieder am Horizont sichtbar wird. Auf Resozialisierung hat hier aber noch keiner Bock...

Also holen wir allen Kram aus den Zimmern, sammeln unsere Küchenutensilien ein, wuchten die Sauerstoffpumpe in Martins Ringträger, werfen alles leichte in den Arcusanhänger, wiegen bei selbigem die Stützlast, um festzustellen, daß wir selbige um 20kg überschritten haben, tarieren nach, hängen, an, sagen im mehreren Runden allen Tschüs und dann stehen wir endlich abmarschbereit vor der Tür...

Das letzte obligatorische Foto: Björns und Martins Auto mit den Anhängern abmarschbereit

Am späten Vormittag legen wir los und fahren eine langweilige Tour durch Polen und dann über Cottbus und Berlin nach Braunschweig. Irgendwo machen wir noch eine kurze Wurstpause, bevor wir dann spät Abend gegen 2130 wieder in BS sind.

35 Flugstunden hat der Aufenthalt gebracht, dazu Wolken vom feinsten, Bilder, Videos und Erinnerungen, die lange bleiben werden. Leider ist es immer viel zu schnell vorbei.

Fortsetzung folgt Ende Oktober 2020 :-)