2018 DM Frauen

1. Wettbewerbstag - Trainingstag und Ankommen

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Im Gegensatz zu dienstlichen Belangen bezeichnet Ankommen hier kein Projekt - wobei man mit Sicherheit auch sagen könnte, das Ankommen an sich sei ein ebensolches - sondern  das Ankommen an sich. Der Großteil der Crew ist schon am Freitag angereist der Rest am gestrigen Samstag. Der heutige Sonntag ist ganz unchristlichen Arbeiten wie dem Aufrüsten und der Dokumentenkontrolle vorbehalten.

Unchristlich?! Tatsächlich, denn am ausdauernden Läuten der nahen Kirche ist unverkennbar dass der Sonntag eigentlich dem Dienst an Gott dienen sollte. Dafür braucht man keine Uhr, denn die Kirchturmuhr schlägt neben der vollen auch die halben und viertel Stunden. Gestern hat es  hier nach Spülschüsselpegel 40mm geregnet, dementsprechend gab es schon fliessend Wasser im Vorzelt und einen sehr feuchten heutigen Morgen.

Die Crew ist das Pilotenteam für die ASW28 "E1" und den Discus "E2", sowie die Kinder und Rückholer. Angekommen sind wir am Flugplatz Lachen-Speyerdorf, inmitten der Pfalz und nahe der Weinstrasse. Hier findet vom 24.7.-4.8. die Deutsche Meisterschaften der Damen im Streckensegelflug mit männlicher Beteiligung statt. Mit männlicher Beteiligung, da diese Meisterschaft gleichzeitig als Qualifikationsmeisterschaft gewertet wird. Auch die anderen Teilnehmer kommen heute an, und der Campingplatz füllt sich.

Ein Flugplatz wird üblicherweise regelmäßig gemäht, hier in Lachen ist das Mähwerk wohl ein "Määäääh"-Werk und das Düngen erfolgt im gleichen Arbeitsgang wie das Mähen. Das hat Vorteile - aber leider auch gewisse Nachteile "Papa - guck mal Kacka" so der jüngste im Team, während er die "Knete" bearbeitete.

Reste des "Määäääh"-Werks im Camp...

Der Tag an sich war bislang etwas von kleineren Katastrophen geprägt - störrischen Flugzeugen (wo wir wieder bei den Schafen und deren Hinterlassenschaften wären) und nichtganzfunktionierender Elektronik, was aber auch gelöst werden konnte.

Die Sicht und die tiefhängenden Wolken laden nicht gerade zum Fliegen ein, daher haben wir nach der Aufrüstübung und dem letzten Schraubendrehen erstmal die Fliegerles in der Ecke geparkt und machen eine kleine Siesta. Im wesentlichen ist aber alles soweit bereit für morgen, dem dann ersten und auch letzten Trainingstag.

Der Akkuschrauber: Notwendiges Utensil

2 Wertungstage und die Funkgeräte-Selbsthilfegruppe

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Gestern und auch heute wurde geflogen, beides Mal Strecken um die 400 km für die Standard- und Rennklasse, sowie 300 km für die Clubklasse. Im Gegensatz zur Clubklasse dürfen die Flugzeuge in den beiden erstgenannten Klassen mit Wasser beladen und damit schwerer gemacht werden. Das hat Vorteile für das schnelle Fliegen. Aber auch Nachteile was die Zeiteinteilung am Morgen angeht, denn die Betankung und das Fertigmachen des Flugzeuges dauert eben deutlich länger.

Das Grid wird aufgebaut

Vor dem Start wurde gestern noch schnell die Funkgeräte-Selbsthilfegruppe gegründet damit auch jeder die Wettbewerbs- und Platzfrequenz speichern konnte. Manches ist doch nicht so intuitiv wie man es sich wünschen würde.

Blick zu den Anhängern

Danach ging alles ganz schnell: Innerhalb von 45 Minuten wurden die Flugzeuge mit Hilfe von 7 Schleppflugzeugen des Types Robin in die Luft gebracht. Hieran ist zu merken dass wir uns im  Westen Deutschlands befinden - im Osten wird üblicherweise mit Schleppmaschinen vom Typ Wilga geschleppt.

E1 und E2 starteten am 1. WT aus der 2. Reihe und am 2. WT hatten wir gleich den allerersten Start und das bei der Wärme. Die Aufwinde zogen doch deutlich und wir hatten 2-3m Steigen und 2500m Wolkenuntergrenze. Macht bei so manchen Luftraum schon Probleme und führt zum drunterdurchtasten. Langsam sein kann man auch bei solchem Wetter  - nun ja, die Lernkurve darf ja da sein.

Beide Endanflüge waren jedenfalls Nägelkauend eng und beim 2. Wertungstag ist E2 zwar nach Hause gekommen - ein Glück welches E1 nicht hold war. Der Preis der 37 Strafpunkte für das Unterschreiten des Zielkreises waren dann doch gut investiert - hauptsache zu Hause!

Abends sind die Temperaturen immer noch Outback-like...

Am Rande der Einrichtung: Da wir eine Deutsche Meisterschaft der Frauen mit männlicher Beteiligung sind, gibt es hier ein Damenbad und einen Unisex-Waschraum für Damen und Herren - 2 Damenklos sind halt doch recht knapp bemessen.

 

3. WT - Glutofen schon morgens früh

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Schon morgens früh beim Fertigmachen der Flieger zu schwitzen kann sooo eklig sein aber wir sind nun mal in der "Toskana Deutschlands" bei eher saharamäßigen Temperaturen. Steht man dann noch hinten in der Startaufstellung und ist wahrscheinlich die letzte Klasse die gestartet wird, kann man sich über eine sehr schwitzige Zeit bis zum Start einstellen. Wasser werden wir schleppen wie die Kamele, nicht nur in den Flugzeugen sondern auch zu Trinken was ziemlich wichtig ist. Dem restlichen Deutschland geht es aber nicht wesentlich anders von daher werden wir uns bei den gestrigen Steigwerten und den vermuteteten für heute eher mal nicht beschweren.

Die Wärme verleitet das ein oder andere Teammitglied zu einem "Extended overhead Panel check" in anderen Ländern auch Siesta genannt. Kalles Märchenstunde erzählt heute Geschichten über Blau- oder Cumulusthermik - abhängig von der Bodentemperatur, die zum Beginn der Thermik etwa 30°C betragen muss. Erwartete Tageshöchsttemperatur liegt bei 32-36°C, wir freuen uns schon.

E1 in der Luft...

Heute gibt es keine "Racing Tasks" sondern "Assigned Area" bei denen jeder Pilot selbst entscheidet, in welcher Entfernung zum Zielpunkt er oder sie wendet. Hier kommt es darauf an, den Flug so zu planen dass die vorgegeben Mindestzeit möglichst knapp überschritten wird. Für die Wertung wird aus der geflogenen Zeit und der erreichten Strecke eine Geschwindigkeit gebildet. Je höher der schnelle Endanfluganteil ist, desto höher die Schnittgeschwindigkeit - desto mehr Punkte. Wer schneller ist als die Mindestzeit bekommt diese gewertet - damit geht aber der Schnitt wieder runter. Eine gute Selbsteinschätzung hilft enorm dabei.

Der Assigned Area Task und der Blauthermik mit Wolken

Heute war es wieder - wie die letzen Tage auch -  heiss. Für die Beurteilung des Wetters ist die Interpretation des Temperatuerverlaufs über die Höhe interessant, der sogenannte Temp. Der wird teilweise mit Radiosonden gemessen oder über Rechenmodelle prognostiziert. Drei Wettermodelle ergeben aber vier Prognosen, so daß immer mit Überraschungen zu rechnen ist. Heute wurden Arbeitshöhen - also maximale Thermikhöhe bei Blauthermik - um 1500m vorhergesagt. Oder aber 2300m mit Wolken.

Da Wolken einfacher zu finden sind als plötzliches Steigen wurde die Bildung derselben mit Freude vernommen. Und so ging es dann los. Heute ging es wieder in das gleiche Eck wie die Tage davor. Aber zuerst in die Gegend von Jagst- und Kochertal, die früher schon mehrfach im Kriechgang - daher bei Kennern auch Kriechgau genannt - erkundet wurden. Heute zeigte sich die Gegend aber von der besten Seite, so daß ein zügiges Vorankommen möglich war.

Erst bei der Landung um 1700 Uhr merkte man, in welcher warmen Luft sich der Rest der Crew aufgehalten hat... Und so warten wir bei beinahe Vollmond darauf, welche Überraschungen das Wetter morgen parat hat.

4. WT - Hammerwetter

Geschrieben von Webmaster am .

Nachdem der 3. Wertungstag seitens E2 nicht ganz so gut war wie der letzte (Stichwort rote Laterne in der Tageswertung) folgt nun der 4. Wertungstag. Wieder ist es richtig heiss und man schwitzt schon beim Vorbereiten der Flugzeuge. Kalles Märchenstunde aka Wetterbriefing erzählt von Cumulusthermik, mit Steigwerten ähnlich wie die Tage davor und etwas niedrigerer Basis. Soviel zu den Märchen...

Aufgabentechnisch gab es für alle Klassen das gleiche: Einmal rund um Ramstein eine AAT mit 3 Stunden Aufgabenzeit. Statt Odenwald mal eher Saarland. Rund um Ramstein hat das Problem, dass Ramstein eine US-Airbase ist und entsprechend An- und Abliegenden Verkehr größerer Gewichts- und Geschwindigkeitsklassen hat. Nach der eigentlich obligatorischen Meldung über Funk bei Ramstein Airbase von E1 und E2 folgte die Meldung von Ramstein bei einem anfliegenden Flugzeug, man habe über "60 targets" und der Pilot möge doch bitte vorsichtig sein.

Die Steigwerte waren mit teilweise 4m bombastisch, die Wolkenbasis mit 2600m genausogut wie die letzten Tage und die geflogenen Durchschnittgeschwindigkeiten zeugen davon.

Der letzte Wendebereich war nicht weit weg vom Platz, daher konnte der Endanflug gut geplant werden.
Damit flogen dann alle 69 Teilnehmer in kurzer Zeit in den Platz ein. Aber der Platz ist sehr groß und es ist genug Platz zum Landen. So ein Massenanflug sieht schon sehr spektakulär aus.

Morgens sprang schon ein Filmteam vom Rheinlandpfälzischen Rundfunk hier herum und filmte fleissig, der Beitrag kann hier angesehen werden. Die Crew suchte in der heissen Zeit den Pool auf und versuchte sich abzukühlen. Woran merkt man übrigens als Pilot, dass man sich im Endanflug befindet? Richtig - an der Hitze. Denn sinkt man wieder unter 600 m steigt die Temperatur im Cockpit rapide an und auch aus der Lüftung pustet nur noch heisse Luft.

Mit zufrieden grinsenden Gesichter angesichts des Fluges legen sich die Piloten abends zur Ruhe und erwarten den morgigen Tag.

5. und 6. WT - interessantes Wetter

Geschrieben von Webmaster am .

In der letzten Nacht konnte über ganz Deutschland eine vollständige Mondfinsternis beobachtet werden - okay, fast ganz Deutschland, denn nur wenige Orte im westlichen Saarland blieb die Beobachtung verwehrt. Sieht schon spektakulär aus.

Diese Bewölkung sorgte am Morgen des 5. Wertungstages - eines Samstages - für einen morgendlichen Regenschauer. Dies schuf schon die Hoffnung, dass der Tag nach 4 geflogenen Tagen als Ruhetag zur Verfügung steht. Aber nö, um 11:15 kam die SMS dass wir bitteschön doch aufrüsten mögen und um 12:15 das Grid schliessen würde. Super Timing: 1h Zeit um 2 Flieger aufzurüsten und mit Wasser zu befüllen und dann an das andere Ende des Platzes zu ziehen.

Gerät auspacken...

Wasser rein...

...und immer auf die Tankuhr sehen

Wir haben es geschafft mit tatkräfiger Hilfe von Kinderhand und unserem unermüdlichen Helfer und Rückholer Alois. Dann gab es um 12:30 Briefing mit Aufgaben für alle Klassen - in der Standardklasse wieder eine AAT mit 2h Zeit. Zuerst wieder nach Westen in das Saarland, dann nach Weinheim und zum Schluss noch einen Touch nach Bruchsal. Die ersten zwei Drittel der STrecke liefen gut, allerdings war die Bergstrasse dann mit Schauern vollgestellt und die erreichte Höhe wurde immer weniger. Nach viel Suchen und Gebastel entschied sich E2 in Speyer zu landen - in Anbetracht von knapp 170 geflogenen km und 5 weiteren Damen in Speyer eine gute Wahl. E1 hatte absolutes Pech, denn durch Absaufen am Platz reichte das Wetter auch nicht mehr für einen Wiederstart. Mist!

In Speyer haben wir dann lustiges F-Schlepp-Ringelreihe gemacht, wobei die E2-Pilotin als Flächenhelfer gefragt war, denn am Flugplatz selbst war keiner. Bis der letzte Schlepp gestartet war, war auch der Anhänger da. Als größtes Hindernis erwies es sich, auf den Platz zu kommen...

Der 6. Wettbewerbstag brachte dann wieder eine Racing-Aufgabe über 350 km, dieses Mal wieder in den Osten bis nach Aalen-Elchingen. Die Thermik in dieder Gegend war extrem gut, der Rückflug dann eher nicht so: Die Wahl zwischen zwei Wolkenstrassen - einer nördlichen und einer südlichen - fiel schwer, und wer die nördliche genommen hatte, hatte Pech. So wie E2, die in Sinsheim landen musste und sich einen Rückschlepp gab. Am Abend war dann Bergfest und immerhin war E2 gerade noch rechtzeitig zurück. Dafür gab es als Entschädigung eine super Optik am Abend zur sinkenden Sonne mit drei startenden Ballonen.

7. WT - Dann gehts aber auch los

Geschrieben von Webmaster am .

Schon wieder erwartet uns brütende Hitze am Tagesanfang und leichte Altostratus und Cirrocumulusbewölkung trüben den ansonsten klaren blauen Himmel. Die Märchenstunde versprach gute Wolkenthermik mit bis zu 2800 m Basis - die sich auch wie erwartet einstellte. Allerdings mit der Einschränkung, dass sich einzelne Abschirmungen bilden könnten die die Thermik behindern.

Die Startbereitschaft wurde 2 mal verschoben mit den Worten "... und dann geht es aber auch los" und wir starteten letztendlich um 13:00 Uhr, nachdem auch der Schnupperer hängen blieb. Die knapp 400 km Racing-Aufgabe führte uns wieder nach Osten in Richtung Würzburg mit einmal Ausholen zum Donnersberg. Leider wieder mal durch den Ab- bzw. Anflug von Ramstein, was zu einem spekatulären Anblick einer startenden größeren Maschine und einer sich wundernden E2-Piloten angesichts 11,x m Steigen im "Radar" - Turbine hilft halt!

Kunst auf dem Acker: Asterix und Obelix...

Bis auf einen Bodenbohrer war der Schnitt in Ordnung, auch E2 war zufrieden und alle kamen nach Hause. Dies erwies sich nochmal als etwas schwierig denn eine der erwähnten Abschirmungen machte sich breit und tötete alle Thermik.

Es gab noch ein Einsehen und ein kleiner aber feiner Bart brachte die fehlenden 400m und so konnten auch die letzten Standardklasse-PilotInnen die 10km melden. Zuvor gab es ein Highlight schlechthin: Thermisch erstiegene Höhe bis zu Flugfläche 90 was etwa 2800 m über Normalnull entspricht. Die Wolkenbasis war noch etwas höher, was dem ein oder anderen Strafpunkte bescherte.

Heimreise

8. WT - Kilometerkönige

Geschrieben von Webmaster am .

Den Satz mit der brütenden Hitze kann ich auch heute schreiben- aber das wird dann wohl langweilig.

Herumlaufen im "Beduinenstyle" - anders hält man es nicht aus

Nicht ganz so langweilig war Kalles Märchenstunde: Von Blauthermik bis konvektive Umlagerungen war alles dabei. Konvektive Umlagerungen?? Man könnte es auch "gute bis sehr gute Thermik mit Beleuchtung" nennen, oder schlicht und kurz "Gewitter". Es wurden für alle Klassen Aufgaben herausgegeben, die aus der Kategorie "Schonwaschgang" kamen, wie Florian das formulierte. Angesichts der bisherigen Wertungstage und der Hitze durchaus verständlich. Vereinzelt kamen Rufe nach einem Ruhetag auf, die sich aber nicht durchsetzten. Für die Standardklasse gab es eine AAT mit einer Zeit von 2h und maximal 380 km.

"Kalles Bluthermik"

Nach der Bildung der Kalleschen Blauthermik wurde die Startbereitschaft nochmals um eine halbe Stunde verschoben und um 13:00 Uhr 'ging es dann auch los'. Zuerst die Clubklasse, dann die Standard- und Rennklasse.

Das Schleppergeschwader

Mit dem heutigen Tag wurde ein geändertes Startverfahren getestet, nämlich den sogenannten 'Regattastart light'. Hierbei gibt es keine Startfreigabe nach der jeder Pilot nach Lust und Laune selbst seinen Abflugzeitpunkt bestimmt, sondern es werden Blöcke von 10 Minuten Dauer gebildet. Fliegt man innerhalb des Blockes ab, dann wird die Zeit des Blockanfanges als Wertungszeit genommen. Das bedeutet, dass es sinnvoll ist, immer möglichst zu Beginn des Blockes abzufliegen. Anschauliches Beispiel: Abflugfreigabe ist 12:02, dann gibt es Blöcke mit 12:02, 12:12, 12:22 ... usw. Fliegt man um 12:02 und 1 Sekunde ab, wird 12:02 als Abflugzeit genommen. Fliegt man 12:07 ab, wird ebenfalls 12:02 genommen, wer um 12:11:59 abfliegt bekommt 12:02, ab 12:12:00 dann 12:12. Eigentlich ganz einfach... Und das Verfahren soll bei Blauthermik den Abflugpoker entschärfen.

Unsere Starthelfercrew

So sind E1 und E2 dann frohen Mutes im zweiten Block auf die Reise gegangen. Im Odenwald "brannte" die Thermik mit Steigwerten von 3-4m, dementsprechend schnell waren wir am Ende des ersten Kreises. Dann auf nach Süden, immer noch ging es gut und hoch bis auf Flugfläche 90. Dann aber wurde es blau - wie versprochen und leider zogen die Aufwinde lange nicht mehr so gut wie anfangs. Der Rest des Pulkes flog einen anderen Flugweg und war so deutlich schneller - leider. Der Flugweg war also ein großer Griff in den Lokus - nur leider ohne Handschuhe. Wir haben uns dann unter Anschreien der Thermik bis nach Hause gebastelt, E1 liess noch 9 Punkte am Zielkreis. Dafür können wir uns "Kilometerkönige" schimpfen, da wir wenig sinnvoll viel zu viele Kilometer geflogen sind. Gut für den OLC, schlecht für die Wettbewerbspunkte.

Nach diesem Flug kamen die Flugzeuge in den Anhänger, denn der Meteorologe riet zum Abrüsten. Dort werden sie wohl auch den nächsten Tag bleiben, denn es kam dann die SMS, dass neutralisiert sei und das sogar ohne Briefing. Froh über diesen Ruhetag sind alle und wir werden heute das CatsCraddle "Globus Baumarkt - Hambacher Schloss - Weinhandlung - Schwimmbad" in Angriff nehmen.

9. WT und 10. WT - Sinnvolle Freizeit

Geschrieben von Webmaster am .

Der potentiell 9. Wertungstag wurde wie schon erwähnt ohne weiteres Briefing neutralisiert. An diesem Tag besichtigten wir die Wolfsburg, eine Burgruine die wir uns schon mehrfach aus der Luft angeschaut haben. Danach ein Eis und noch zum Baumarkt, was will man bei Gewittern anderes machen, allerdings haben wir so die Frei-Zeit sinnvoll genutzt. Der gefallene Regen führte dazu dass sich die Mücken schlagartig vermehrten und seit diesem Abend zahlen wir hier einen Blutzoll.

Der 10. Wertungstag wurde wieder von Kalles Märchenstunde (aka der Wetteronkel) eingeläutet. Dieser versprach gute bis sehr gute Thermik über den Mittelgebirgen mit Arbeitshöhen bis 2400m, aber nur mäßige Thermik im Rheintal. Ausgeschrieben wurden dann Strecken über den Pfälzer Wald und im Rheintal. Startbereitschaft war auf 12:00 Uhr angesetzt. Diese wurde dann erstmal auf 12:30 Uhr verschoben. Da sich die Thermik nicht an die Vorhersage hielt und sich unser Wetterfrosch damit gleich doppelt auf den Bauch legte - nämlich mit der Vorhersage und noch als Schnupperer mit seinem Flugzeug bei der Landung ohne Fahrwerk begann das Warten auf die Startbereitschaft. Aufgrund der warmen Temperaturen wurden die Standard- und Rennklasse im Grid noch verdichtet, so dass mehr Startstrecke zur Verfügung stand.

Die sinnvolle Freizeitgestaltung aka "Warten im Grid" bei viertelstundenweise verschobener Startbereitschaft vertrieben wir uns mit sinnvollen Gesprächen und wertvollem Kulturgut...

Wir sinnierten über die Verteilung der Entsorgungseinrichtung und die Beschriftung derselben, bevor es dann um 13:45 mit einer Aufgabe "D" auch endlich losging. Diese Aufgabe war eher kurz: 2h AAT über den Odenwald, der sehr gut entwickelt war und zum Donnersberg in Blauthermik und dann über Landau nach Hause. Die zu gute Thermik im Odenwald führte dazu, dass E2 7 minuten zu früh zu Hause war, was bei einer AAT eher schlecht ist.

E1 zuog die Thermikparkbremse und landete in Quirnheimer Berg / Grünstadt noch einmal zwischen. Da der Schleppfix schon weg war wurde die Winde bemüht und so die Aufgabe vollendet.

11. WT und Siegerehrung - Rekord!

Geschrieben von Webmaster am .

Am letzten Wertungstag und dem damit zehnten von 11 möglichen Tagen wird für die Standardklasse nochmal groß ausgeschrieben: 428 km, man gönnt sich ja sonst nichts. Dass Kalles Märchenstunde, der nicht anwesenden Wetteronkel ersetzt, einen späten Thermikbeginn im Rheintal erwartet und für 19:00 Uhr das Abschlussfest angesetzt ist - sei es drum. Und so stachen sie alle in See... ähm in die Luft. Die Thermik war wie erwartet gut bis sehr gut, nur ist die Wolkenuntergrenze nicht mehr so hoch wie die Tage zuvor, was zwar zu Aufwinden führt, die näher beieinander stehen, aber auch zu weniger potentieller Gleitstrecke. Dafür aber stolze 35° C angesagte Tageshöchsttemperatur. Die armen Rückholer!

Den Abflug zur ersten Wende (Neresheim Kloster - den älteren Semestern noch vom 50 DM-Schein vertraut) machten Team E21 noch zusammen, nur leider hatte das E-Vario in der E1 wohl ein Problem mit der Hitze und funktionierte überhauptgarnichtmehr. Außerdem zeigte der Rechner nur noch Streifen und das Back-Up System nun ja, es ist ein ebensolches. Von daher war ich in der E2 ab Heilbronn auf mich alleine gestellt, weil Florian die E1 wieder gen Lachen lenkte, und mehr als versuchen kann man es ja nicht. Aalen und Umgebung sind mir wohlvertraut - nicht nur aus den Flügen der letzen Tage sondern auch durch den jahrelangen Besuch des Idaflieg-Sommertreffens. In der Richtung konnte also nicht so viel schiefgehen. Ging es auch nicht, nur die Zeit rannte schneller als man fliegen konnte, auch wenn das Thermikende erst für nach 19:00 Uhr angesagt war. Die Thermik war ok, meistens habe ich auch getroffen und es ging sichtbar vorwärts.

In Würzburg sah es dann nicht mehr ganz so rosig aus: Nur noch Flusen und gegen die Sonne sieht man nichts mehr. Mist. Und noch 140km Luftlinie bis nach Hause. Im Funk gab es Gezicke: "[...], Du bist jetzt 300 km hinter uns hergeflogen, jetzt kannst Du auch mal vorfliegen!" und ähnliches.

Vorwärts tasten gen Odenwald, dabei jedes Steigen mitnehmen. Bei Giebelstadt habe ich gedacht, das reicht nie und nimmer, aber irgendwie hatte die Thermik ein Einsehen, was aber für den Kollegen in der 21 zu spät kam, der dort außenlanden musste. Weiter gen Heimat auf einer Wolkenstrasse, irgendwie reicht es schon für den halben Odenwald. Nur leider fehlen dann zum Schluss knapp 300 Höhenmeter um sicher zurück nach Lachen zu kommen und es wird eine Landung in Rothenberg im Odenwald. Sehr viel Landschaft. Sehr viel...

Damit schwingt sich Florian ins Auto und holt mich ab, das Abschlussfest ist damit für uns gelaufen und wir beehren noch eine Systemgastronomie, schliesslich haben die meistens Anhängertaugliche Parkplätze.  In Lachen-Speyerdorf angekommen reicht es gerade noch für eine halbe gerissene ;-) in die Waagrechte um am nächsten Morgen wieder halbwegs fit zu sein - denn unser Team hat eher Lerchenzeiten, Kinder sind per se Frühaufsteher.

Mit diesem  - na ja - weniger schönen Ende - geht dieser 2-in-1 Wettbewerb zu Ende. 2-in-1? Ja, eine Deutsche Meisterschaft der Damen mit angegliederter allgemeiner Qualifikationsmeisterschaft, deren Teilnehmer männlich sind. Am nächsten Morgen noch die Siegerehrung und dann ab nach Hause: Knapp 500km bei brütender Hitze, das schlaucht. Alles in allem war es eine gute Erfahrung und wir haben diesen Wettbewerb der Superlative gut herumgebracht. Superlative? Ja, eine zweistellige Anzahl an Wertungstagen gibt es nicht sehr oft, und das Wetter war extrem gut - zumindest zum Segelfliegen. Die 68 Piloten und Pilotinnen haben insgesamt geschätzt 180.000 km in der Luft zurückgelegt, von den geflogenen Stunden nicht zu reden. Die Platzierung ist auch soweit ok, es ist alles heile geblieben und wir haben uns keine virtuelle Aussenlandung gegeben - von daher alles fein. Natürlich hätte das ein oder andere noch etwas glatter laufen können, aber wie heisst es so schön: Hinterher ist man immer schlauer. In diesem Sinne bis in 2 Jahren.