04.10.: Wintergartenwelle
Guten Morgen, heute sieht es beim Blick aus der Tür irgendwie eher nach Biertrinken, denn nach Fliegen aus. Der Serk hängt in der Mocke und es sieht insgesamt saumäßig feucht aus. So viel zur Vorhersage, die hatte das auch schon so prognostiziert
Die Berge hängen im Dreck
Warum ist der heutige Artikel dennoch nicht nur auf dieses Foto beschränkt? Weil es beim Blick nach Nordosten deutlich besser aussieht. Offenbar hängt die Feuchte nur im Altvatergebirge, das Reichensteiner ist frei und es wellt. Also bauen wir auf und starten.
Blick nach Nordwesten: Es ist offen und hat erkennbar Wellen
Schon in 1500m geht der Motor wieder in den Rupf und wir steigen in einer Sekundärwelle des Reichensteiner Gebirges. Von da aus reicht die Wolkenwurst bis ins Eulengebirge, wo man fast keine Höhe einbüßt. Letzteres verpaßt uns einen dicken Tritt in den Hintern und es geht bis 4600m hoch. Der Lenti ist atemberaubend...
Halo in der Lenticulariswolke
Von da aus fliegen wir weiter Richtung Riesengebirge. Leider ist das jedoch auch in den Wolkenverschwunden, so daß wir reumütig wieder herumdrehen und zum Eulengebirge zurückfahren. Dort ist der Einstieg mit 2500m nicht allzu hoch über der immer thermischer aussehenden Bewölkung. Wellenzeichen sind kaum noch erkennbar und offenbaren sich nur dem geübten Auge anhand von leicht unterschiedlichen Höhen der Wolkentops. Das reicht zum Höhe halten.
Lentis auf dem Rückweg
Erst auf dem Weg ins Reichensteiner Gebirge bekommen wir wieder Steigen und die Sonne scheint die ganze Zeit ins Cockpit. Es ist warm, wie im Wintergarten...
Sonne über einem unendlichen weißen Wattemeer
Aus knapp 5000m fliegen wir noch ein Stück nach Vitkov, drehen dann aber bald rum. Die tiefen Wolken werden auffallend dichter und nach Südosten ist komplett bis hinter die polnische Grenze alles dicht. Da wil man nix riskieren. Also finden wir uns wieder am Serak ein und fliegen noch ein Stück Richtung Eulengebirge, bis auch die Wolkenlücke immer kleiner wird. Daraufhin entschließen wir uns zum Abstieg und landen.
Gelandet und der Himmel hängt voll Wolken
Ein paar kleine Wolkenlücken bleiben aber offen und manch Segelflieger behält die Nerven. 20min später ist es so, als ob uns das Wetter einen dicken Finger zeigt: Haha veräppelt. Die Wolken öffnen sich wieder und ein paar der Teilnehmer sind erst zum Sonnenuntergang wieder am Platz.
Auf dem Schlafplatz geht es wieder auf und wir kommen uns etwas veräppelt vor.
Na gut, ist jetzt auch egal, es hätte ja auch genau andersherum sein können und alles ist komplett dicht. War ein schöner Flugtag und für morgen sagt die Vorhersage auch, daß es gehen soll.