Die neue DG-505 und Abschied von der Ka7

Geschrieben von Webmaster am .

Schon seit einiger Zeit existierten bei uns Ideen, noch einen Doppelsitzer zu besorgen. Zwar waren wir mit der ASK-21 und dem Arcus M an sich schon gut ausgestattet, jedoch kam es schon ab und an vor, dass eine Menge Andrang auf der 21 war, weil viele Schüler doppelsitzig zu schulen waren oder eine Überlandeinweisung anstand oder weil einfach mal zwei Flieger eine Runde drehen wollten. Und dann kommt noch wer, der die Oma mal um den Platz schippern wollte... Dafür musste immer die 21 herhalten, der Arcus war meist irgendwo in der Heide oder auf einem Fluglager unterwegs. Entsprechend rar und begehrt waren oft die die verfügbaren Slots an einem Flugtag.

Vor drei Jahren war es dann eine Initiative aus unserer Jugendgruppe, die die Anregung einbrachte, mal den Bedarf nach einem weiteren Doppelsitzer abzuchecken. Die Jungs hatten eine alte Ka7 ausfindig gemacht, die wir doch einmal für eine Saison mieten können, um den Andrang auf der 21 etwas abzumildern. Also haben wir sie gleich gekauft... In den drei Jahren hat die alte Schachtel über 300 Starts mit fast 100 Flugstunden absolviert. Eines war jedoch klar, eine Ka7 hat natürlich aufgrund Konstruktion und Alter ihre Grenzen. Streckenfliegen wird da schon anstrengend, aber selbst das wurde regelmäßig praktiziert...

Die Ka7 vor der Halle...

Da wir in der zurückliegenden Monaten jedoch eine Menge neuer Vereinsmitglieder bekommen haben, wurde die Diskussion um einen weiteren Doppelsitzer durchaus ernsthafter geführt. Zwei Plätze mit einem Gerät mehr, das sowohl zum Schulen und Überlandfliegen sinnvoll nutzbar ist, wären schon schön. Und wenn unsere Kunstflieger damit auch noch turnen können, wäre ja noch besser... Hmmm...

Nach Abwägung verschiedener Ideen kristallisierte sich dann eine DG-505 Orion als Ziel heraus. Man kann das Gerät mit drei Spannweiten fliegen: 17,20, 18m und 20m. In den beiden "kleinen" Spannweiten ist das Flugzeug kunstflugzugelassen und mit 20m kann man mit Wasserballast mit bis 44kg/m² und einer besten Gleitzahl von 44 überlandfliegen. Das wäre es doch... Flugspaß garantiert für alle ;-)

Wie es der Zufall wollte, poppten dann genau zwei Flugzeuge in den Anzeigen auf. Also haben wir mit den Verkäufern Kontakt aufgenommen, sind nach Delmenhorst gefahren, wo eine der beiden steht und haben sie in Augenschein genommen. Soweit nix dramatisches zu sehen, keine Schäden und der als haltbar bekannte alte DG Lack weist ebenfalls keine Risse auf. Also wurden wir handelseinig und das Flugzeug übernommen. Eine Woche später sind alle Formalitäten mit dem LBA und der Versicherung erledigt und der Anhänger geht auf...

Heraus mit dem Rumpf

Sofort kommen die Vereinsmitglieder neugierig an und schleichen um das Gerät. Lasse lässt es sich nicht nehmen, gleich mal probezusitzen.

Auch ein über 1,90m großer Pilot passt also rein...

Kurze Zeit später ist das Flugzeug zusammengebaut, wird gecheckt und an den Start gezogen. Dennis, David und Martin, die schon die "alte 500", die wir von 2012 bis 2015 hatten, gut kennen, beginnen damit, die anderen Vereinsmitglieder einzuweisen.

Seitenansicht der DG-505 mit 20m Ohren und Winglets

Festzustellen ist, dass sie schön fliegt und die Sitzposition auch für langere Flüge keine schmerzenden Körperteile erwarten lässt. Lediglich im Windenstart will sie etwas gefühlvoller bewegt werden, da die Knüppelkräfte im Vergleich zur ASK-21 deutlich kleiner sind. Alle Einzuweisenden kommen mit einem Grinsen im Gesicht wieder unten an...

Landeanflug...

Und die Ka7? Irgendwie hatten wir das gute Stück doch etwas ins Herz geschlossen, aber eine private Betreibergemeinschaft fand sich nicht. Also wurde sie zum Verkauf angeboten und keine Woche später bekamen wir die Anfrage von einer großen Familie aus Goslar, die auf der Suche waren. Also hat die Ka7 letztes Wochenende den Flugplatz Wilsche Richtung Süden verlassen und wir wünschen den neuen Eignern noch eine Menge Flugspaß mit dem Oldtimer.

Die Ka7 verladen: Zeit für den Abschied