Interview mit Hendrik Bergmann zur WM Qualifikation
Hendrik Bergmann ist seit Jahren engagierter und erfolgreicher Modellflieger im LSV Gifhorn und seit mehreren Jahren auch im Amt des Ausbildungsleiters Modellflug. Dieses Jahr hat er erfolgreich an drei Wettbewerben in der Klasse F3K teilgenommen: Auf dem Zielona Cup errang er Platz 3, auf der „Swinging Denmark 2024“ reichte es ebenfalls für Platz drei und auf dem Zerbst Cup durfte sich Hendrik sogar über Platz zwei freuen. Das reichte dann in Summe für die Qualifikation für die F3K Weltmeisterschaft 2025.
Hendrik (rechts) auf der Meisterschaft in Lindtorp, Dänemark
Anlässlich dessen haben wir einmal das Experiment gewagt, und mit Unterstützung von ChatGPT ein Interview mit Hendrik durchgespielt.
Interviewer: Hallo Hendrik, die Modellflug-Wettbewerbssaison 2024 ist jetzt vorbei. Zunächst einmal herzlichen Glückwunsch zur Qualifikation für die Weltmeisterschaft in der F3K-Klasse! Was hat Dich eigentlich dazu motiviert hat, sich so intensiv mit dem RC-Modellflug und insbesondere mit der Klasse F3K auseinanderzusetzen?
Hendrik: Dankeschön. Ich fliege schon sehr lange Modellflugzeuge und habe auch schon seit vielen Jahren ein F3K Modell in meinem Besitz.
Interviewer: Ich denke, manche Leser können damit nichts anfangen. Was heißt eigentlich genau F3K?
Hendrik: Im Modellflug gibt es eine Reihe von verschiedenen Klassen, die über ein System an Zahlen und Buchstaben gekennzeichnet werden. F3 sind funkferngesteuerte Modelle. Darunter gibt es noch eine Reihe an Unterklassen an Motor- und Segelflugmodellen. Die Klasse F3K steht für handgestartete Modelle, die aus der Hand in die Luft geworfen werden. Heute geht das, indem man das Modell am Ende eines Flügels festhält und es dann in einem Schwung um den Körper nach oben wirft. Damit kann ein geübter Pilot bis 60m Ausgangshöhe erreichen.
Interviewer: Das klingt beeindruckend. Wenn Du das schon so lange praktizierst, wie bist Du dann zum Wettbewerbsfliege gekommen?
Hendrik: Vor 4 Jahren habe ich dann mal bei einem kleinen Wettbewerb teilgenommen und hatte viel Spaß. Als mein Sohn vorletztes Jahr zur Welt kam, haben meine Frau und ich beschlossen, die Elternzeit zu nutzen und eine Saison an mehreren kleinen Wettbewerben teilzunehmen. Dort ist die Stimmung immer so toll. Zudem kann man auf den Wettbewerben meistens schön campen und die Zeit an der frischen Luft ist Erholung für die ganze Familie. Die Saison lief so gut, dass ich mich dazu entschieden habe, in der nächsten Saison, also 2024, auch die „großen“ Wettbewerbe mitzufliegen. Außerdem findet die Weltmeisterschaft im nächsten Jahr in Tarp in Deutschland statt. Das hat mich motiviert, vielleicht kann ich mich ja qualifizieren.
Interviewer: Das klingt nach einer wunderbaren Geschichte! Besonders die Kombination aus Familienzeit und dem Spaß am Wettbewerb ist wirklich inspirierend. Wie hast Du den Spagat zwischen dem Training für F3K-Wettbewerbe und dem Familienleben gefunden?
Hendrik: Ja, es ist nicht immer einfach gewesen, Zeit fürs Training zu finden. Aber meine Frau hat mich viel unterstützt, und mein Sohn genießt die Zeit auf dem Modellflugplatz auch sehr.
Hendrik auf Platz drei auf der Meisterschaft in Zielona Gora
Interviewer: Es ist schön zu hören, dass deine Familie das so unterstützt und sogar dabei Spaß hat – das ist sicher nicht selbstverständlich. Wie sieht denn ein typisches Training für einen F3K-Piloten wie dich aus? Gibt es bestimmte Techniken oder Übungen, die du regelmäßig machst, um dich auf die Wettbewerbe vorzubereiten?
Hendrik: Ich habe bei meinen Trainingseinheiten häufig die bereits erwähnte Wurftechnik in den Fokus gestellt, da bei den Segelflugzeugen die Ausgangshöhe schon sehr entscheidend sein kann. Aber auch das Minimieren der Bodenzeit, also den Flieger direkt aus der Luft zu fangen und direkt zu werfen, stand im Fokus. Ansonsten ist natürlich auch das normale Fliegen wichtig. Es ist wichtig, sein Modell gut zu kennen und sehen zu können, wo die Thermik ist.
Interviewer: Das klingt nach einem wirklich anspruchsvollen Training! Die Kombination aus Technik, Timing und dem feinen Gespür für Thermik erfordert sicher viel Erfahrung. Gibt es besondere Momente, in denen Du merkst, dass all das Training sich auszahlt – zum Beispiel ein besonders gelungener Wurf oder ein Flug, bei dem du die Thermik perfekt getroffen hast?
Hendrik: Ja, in meinem letzten Qualifikationswettbewerb in Zerbst habe ich in der letzten Runde eine anspruchsvolle Wetterlage erlebt. Die Aufgabe bestand darin, innerhalb einer Rahmenzeit von 7 Minuten einen fünfminütigen Flug zu absolvieren. Dabei darf man so häufig werfen, wie man will. Ich habe mich dazu entschieden, direkt zu Beginn der Rahmenzeit zu werfen, und nach ca. eineinhalb Minuten zu entscheiden, ob es für die fünf Minuten ausreichen wird. Ich hatte dann nach eineinhalb Minuten schon viel Höhe verloren und wollte eigentlich schon die Landung einleiten, habe aber noch erkannt, dass ich durch gute, weil steigende Luft fliege. Die konnte sie nutzen, um die 5 Minuten voll zu fliegen. Das war eine sehr entscheidende Runde, und ich war sehr erleichtert, dass ich mich richtig entschieden habe.
Interviewer: Wow, das klingt nach einer extrem spannenden und strategischen Runde! Die Entscheidung, trotz des Höhenverlusts weiterzufliegen und auf die Thermik zu setzen, war sicher riskant, aber auch mutig – und sie hat sich ja ausgezahlt! Wie gehst Du in solchen Situationen mit dem Druck um, so schnelle Entscheidungen zu treffen? Gibt es Techniken oder mentale Tricks, die dir helfen, in diesen Momenten ruhig und fokussiert zu bleiben?
Hendrik: Sicherlich hilft es mir total, in dem Moment zu sein und wirklich nur auf den Flug zu achten. Aber auch der Coach, den jeder Pilot bei sich stehen haben darf, hilft, die richtige Entscheidung zu treffen und Ruhe zu bewahren.
Hendruk (rechts) in Lindtorp in Dänemark ebenfalls auf Platz drei
Interviewer: Das klingt wirklich hilfreich! Ein guter Coach an deiner Seite kann in so einer intensiven Situation bestimmt den entscheidenden Unterschied machen. Wie gestaltet sich denn die Zusammenarbeit mit deinem Coach während eines Fluges? Gibt es bestimmte Signale oder Hinweise, die er Dir gibt, um dich zu unterstützen?
Hendrik: Der Coach achtet in erster Linie auf die Rahmenzeit und die Flugzeiten und schaut auch bei den anderen Mitstreitern zu, um Tipps zu geben, wo eventuell Thermik sein könnte. Aber er gibt auch Tipps wie 'flieg mal ein bisschen schneller, ich glaube, du könntest noch mehr Höhe gewinnen.'
Interviewer: Das zeigt wirklich, wie wertvoll der Blick von außen sein kann, gerade wenn jede Sekunde und jeder Meter zählt. Es muss ein tolles Gefühl sein, wenn man merkt, dass das Zusammenspiel mit dem Coach genau auf den Punkt passt. Gibt es bestimmte Situationen, in denen Du ganz besonders auf die Hinweise deines Coaches angewiesen bist, oder Momente, in denen du dich eher auf dein eigenes Gefühl verlässt?
Hendrik: Ja, ganz häufig. Wenn man auf seinen Flieger fokussiert ist, kann man einfach nicht so gut um sich herum schauen. Und in einem Wettbewerb in Dänemark hat mir der Tipp 'flieg schnell nach vorne rechts' einen wichtigen Flug gerettet.
Hendrik (links) auf Platz zwei beim Zerbst F3K Cup
Interviewer: Das zeigt wirklich, wie wichtig die Kommunikation im Team ist. Das ist sicherlich eine interessante Erfahrung! Gibt es spezielle Ziele, die Du Dir für die kommende Weltmeisterschaft gesetzt hast, oder eine besondere Strategie, die Du verfolgen möchtest?
Hendrik: Ich möchte meine bestmögliche Leistung abliefern und, selbst wenn ich nicht Weltmeister in der Einzelwertung werde, wichtige Punkte für die Teamwertung machen und als Team Weltmeister werden.
Interviewer: Das klingt nach einer starken und zugleich sehr bodenständigen Einstellung! Der Teamgedanke scheint Dir also genauso wichtig zu sein wie die eigene Platzierung. Was macht für dich den Reiz der Teamwertung aus, und wie läuft die Zusammenarbeit im Team bei so einem Wettbewerb ab?
Hendrik: Pro Nation treten 3 Piloten an. Die Einzelwertungen der Piloten werden addiert, und so eine Teamwertung errechnet. Die Nation mit den meisten Punkten gewinnt.
Interviewer: Das heißt, jeder Pilot trägt mit seiner individuellen Leistung direkt zum Erfolg des Teams bei – das setzt sicher viel Vertrauen und gegenseitige Unterstützung voraus. Gibt es bestimmte Rituale oder eine besondere Vorbereitung, die Ihr als Team gemeinsam macht, um euch optimal auf den Wettbewerb einzustellen?
Hendrik: Wir werden mit Sicherheit zum Beginn der nächsten Saison miteinander trainieren und uns auf den Wettbewerben mental auf die anstehenden Aufgaben zusammen vorbereiten.
Interviewer: Hendrik, vielen Dank für das Beantworten der Fragen. Dann wünschen wir Dir eine gute Wettbewerbsvorbereitung und viel Erfolg auf der anstehenden Weltmeisterschaft im kommenden Jahr.