03.11.: Ausflug in dunkle Jahre

Geschrieben von Webmaster am .

Schon die Nacht ist der endlose Regen losgegangen und auch am Morgen gießt es am Platz noch in Strömen. Deswegen haben wir uns heute einen Alternativplan überlegt und wollen eine Reise in die dunkelsten Jahre deutscher Geschichte unternehmen. Von hier aus ist es nicht weit bis nach Oświęcim - oder Auschwitz, wie der Ort im Deutschen genannt wird.

Nach reichlich 2,5h Autofahrt durch sehr ländliche Gegenden Südpolens kommen wir dort an und müssen feststellen, daß der Zugang zum Stammlager nicht mehr möglich ist, da die maximale Menge an Tickets schon vergeben ist. Besucherströme, so weit das Auge reicht wollen das ehemalige Konzentrationslager besichtigen und man vernimmt einen babylonischen Sprachwirrwar. Aus allen Nationalitäten sind Besucher da.

Also begeben wir uns stattdessen nach Birkenau, ins ehemalige Vernichtungslager und sehen uns das mal an. Die Empfehlungen auf der Internetseite besagen, daß man mit etwa 1,5h pro Teil rechnen muß. Das erscheint uns mehr als untertrieben.

Blick über die "Rampe" zum Eingangsgebäude

Das Lager ist einfach nur riesig, man kann sich die Ausmaße des Geschehens nicht vorstellen, was hier einmal passiert sein muß. Auf einer Fläche von reichlich einem Quadratkilometer waren mehr als 90000 Menschen interniert. Man ist einfach sprachlos ob der Dimensionen und bleibt ratlos mit dem "Warum" zurück...

Reste einer Gaskammer mit Krematorium, gesprengt Anfang 1945

Elektrozaun

Tor zu einem der Barackenblöcke

Bauabschnitt 1, der älteste Teil von Birkenau

Das Eingangsgebäude mit den Fundamenten der Lagerbaracken

Stumm schauen wir uns alles an und fahren dann nach Hause, als das Museum schließt. Man sollte das einmal gesehen haben, um festzustellen, wozu Menschen fähig sind.