05.11.: Der nächste Langstreckenflug
Heute früh gab es Alarmstart Nummer drei in diesem Urlaub. Wieder klingelt der Wecker und wie durch Magie sind wir schon in Erwartung des Weckers kaum noch im Tiefschlaf. Björn schaltet wieder das Licht ein und wir beginnen mit den Vorbereitungen. Flugzeuge aus den Bezügen schälen, an den Start zotteln, Kaffee und Frühstück und wieder an den Start latschen. Kurz nach sechs sind wir startklar und merken, daß das inzwischen fast Routine wird.
Halb sieben zündet der Motor und wir erheben uns in die Luft. Erst in über 2000m in der Welle geht die Sonne auf und gibt den Blick auf die hohe Tatra frei. Irgendwie bekommen wir da gerade Lust, einmal da hinzufliegen.
Die hohe Tatra am Horizont erscheint nicht weit weg...
Leider ist das aber da hin mit den Freigaben so eine Sache, also lassen wir das. Wieder geht der Flug ins Riesengebirge und, obwohl der Wind mit dem Hochdruckgebiet im Osten eine ziemlich arge Südostkomponente hat, funktionieren die Wellen gut. Also kommen wir da problemlos hin und fliegen etwas weiter nach Nordwesten. Auch im Zittauer Gebirge sieht es nach Wellen aus, allerdings äußert PIC David das Begehren, eher einen großen Flug zu machen. Deswegen fliegen wir wieder uns wieder recht tief an den Bergen ausgraben mußten.
Weiter geht die Tour auf bekannten Wegen, allerdings ist es heute mit der Südostkomponenten des Windes und einer starken Drehung mit der Höhe nicht einfach, die tragenden Linien zu finden. Zusätzlich kostet der Ausflug nach Vitkov viel Höhe, da es dort ordentlich säuft. Somit bekommen wir den Schnitt nur mühsam an die 100km/h heran.
Ein riesiger Lenti über dem Riesengebirge
Bei der zweiten Runde ins Riesengebirge sind die Bedingungen ähnlich. Leider sind jedoch die Steigwerte im Altvatergebirge nicht so der Hit, deswegen dauert es seine Zeit, bis wir wieder auf Höhe sind.
Bei der letzten Runde gegen Ende des Tages, nachdem wir noch ein zweites Mal in Vitkov waren, finden wir am Altvater erst gar kein brauchbares Steigen mehr und wollen schon entnervt die Höhe abfliegen. Das hätte kaum 900km gebracht, allerdings gräbt Davids dann noch am Nordwestrand des Reichensteiner Gebirges eine brauchbare Welle aus, die uns mit immerhin 1,5m/s noch einmal etwas Höhe verschafft.
Feierabendwelle am Reichensteiner Gebirge
Aus reichlich 5000m fliegen wir jetzt noch einmal Richtung Eulengebirge und drehen dort wieder um. Als wir wieder gelandet sind, stehen erneut fast 10h Flugzeit und diesmal 940km auf der Uhr. Damit ist David heute weltweit auf Platz zwei - lediglich in den Alpen ist noch jemand im Südföhn ein paar km weiter geflogen.
Was für ein interessantes Wetter. Heute früh hätten wir es nicht für möglich bekommen, daß wir mit den Windverhältnissen - Südost in der Höhe ist nun wirklich wenig ideal für die Gegend - noch einen solchen Schnitt herausholen. So langsam fängt das hier, an, Spaß zu machen.
Nunja, nach der Landung passiert dann nicht mehr viel. Wir gehen noch kurz im Restaurant auf der Goldkuppe essen, danach verschwinden alle im Bett. Für morgen ist das Wetter wieder so ähnlich angesagt. Da es danach eher schlechter werden soll, planen wir den nächsten Frühstart. Man nutze die Zeit, die bleibt ;-)