06.11.: Arcus entfesselt Nummer drei!!

Geschrieben von Webmaster am .

Wieder grüßt das Murmeltier - im positiven Sinne. Die Wettervorhersage bleibt und wir bauen wieder früh auf. Heute schaffen wir es so, uns bereits 0628 in die Luft zu erheben. Nebenbei gestanden uns die Tschechen, daß sie früh im Bett bei OGN schauen, ob GF schon fliegt. Wenn ja, dann lohnt das Aufstehen, weil das Wetter geht. Das war für uns eine Kleinigkeit zum Schmunzeln :-)

Nach demStart stellen wir fest, daß sich die Wettersituation kaum geändert hat im Vergleich zu gestern. Martin bemerkt noch, daß es bei dem mauen Steigen kaum drin sein wird, einen großen Flug hinzulegen und ist in Gedanken eher bei einer Sightseeingrunde. Das ist eigentlich auch kein Problem, allerdings wissen wir zu dem Zeitpunkt noch nicht, daß er sich irrt...

Dennoch ist das Wetter äußerst veränderlich. Gestern konnte man oberhalb des Nebels in Polen bis in die Tatra schauen. Heute geht das nicht, da wir in einer ziemlich dicken Dunstschicht sitzen. Oberhalb dessen ist die Luft knochentrocken - es gibt keinen einzigen Lenti. So müssen wir im Wesentlichen der Nase vertrauen, um die tragenden Linien zu finden.

Nach einem Ausflug nach Südosten, der kaum Steigen brachte, fliegen wir aus 5000m los ins Riesengebirge. Ob es da geht, wissen wir noch nicht, aber der Hinweg ist aus der Höhe mit knapp 80km/h Rückenwind eher als einfach zu betrachten.

Im Riesengebirge: Die Rotorwurst steht.

Entsprechend unserer Erwartung enttäuscht das Riesengebirge nicht und wir können eine Welle mit ca. 2,5m/s ausgraben, die uns bis auf 6600m hochhievt. Damit sollte auch der knackige Gegenwind auf dem Heimweg lösbar sein.

 

Flug gegen die Sonne: Es ist dunstig unten...

Gegen die Sonne können wir kaum erkennen, wo wir eigentlich hinmüssen, so dunstig ist es in den unteren Schichten, wenn man weit schauen will. Direkt nach unten sind die Sichten aber sehr gut, also finden wir doch das Ziel. :-)

2500m bezahlen wir für den Rückweg und sind nun am Überlegen, wo man die nächste Tankstelle findet, als wir ein paar Flugzeuge nordwestlich des kleinen Hügels an der Nordwestecke von Jesenik sehen. Dort steigen auch wir ein und finden eine Welle, die erst mit 2,5m und dann weiter oben sogar mit bis zu 3m/s geht. Offenbar gibt es hier einen Resonanzeffekt vom Serak und dem Hügel, wodurch eher die Sekundärwelle die stärkere ist. Wie dem auch sei, wir nutzen den Fahrstuhl und feilen an der Tagesstrategie. Doch noch einen großen Flug probieren? Egal, erst einmal weiter.

3000m tiefer nach der Vitkovtour steigen wir wieder an der gleichen Stelle ein. Die geht auch nach wie vor - also tanken wir für den Weg ins Riesengebirge. Aus 5000m geht es dorthin und wir spulen das schon bekannte Programm ab. Hinfliegen, rein Richtung Görlitz und dann wieder in der Riesengebirgswelle steigen, bis wir die Rückflughöhe haben. Das klappt nach Plan und aus 6400m geht es wieder nach Hause in die Sekundärwelle bei Jesenik. Die bringt uns mit konstantem Steigen bis 6600m, wobei die Zeit mit 2,5-3m/s nicht lang wird. Währenddessen gelingt uns ein Foto vom Flugplatz. Die ersten sind schon wieder gelandet und wir fragen uns, wieso, während das Vario in den höchsten Tönen fiept...

Flugplatz Mikulovice: Die ersten sind schon wieder unten. Wieso nur?!

Weiter geht es nach Vitkov und zurück - leider haben wir aber diesmal richtig Pech. Mit 4500m ist der Preis ziemlich hoch, als wir wieder bei Jesenik in die Welle einsteigen. Aus 2700m spielt die auch nicht so richtig mit, wird dann aber nach oben besser. So steigen wir, stets mit dem Blick auf der Armbanduhr, bis 5500m für den letzten Ausflug Richtung Eulengebirge.

Wir haben bis jetzt etwas über 900km auf der Uhr, das sollte doch für den nächsten Tausender reichen? Leider bekommen wir es aber nicht auf die Reihe, tragende Linien auf dem Weg zum Eulengebirge zu finden. So spült es uns mit manchmal 2m/s, bisweilen auch mit bis zu 5m/s vom Himmel und die Komforthöhe verdunstet wie flüssiger Stickstoff auf heißem Asphalt. Verdammt nochmal!!

Auch Verlagern nach links oder rechts ändert nicht viel, so entschließen wir uns zu Wende, obwohl das eigentlich flugtaktisch totaler Blödsinn ist. Mit der Sonne im Rücken sehen wir aber, wo das Problem lag. In den tieferen Schichten ist der Wind wesentlich weiter aus Süd kommend orientiert, so daß die Welle im Dunst deutlich weiter weg vom Hang liegt - wir waren also die ganze Zeit im Saufen unterwegs. Das nun wissend, können wir korrigieren und so auch Steigen ausgraben. Leider paßt das aber kaum mehr zum letzten Schenkel und Umkehren bringt angesichts des nahenden Sonnenuntergangs auch keine Punkte mehr. Also entschließen wir uns, bis Krnov auszuholen.

Weiter geht es und das Navi im Arcus bestätigt uns die 1000km.

1000km - meint das LX. Paßt aber nicht :-(

Bei angezeigten 1005km drehen wir herum und fliegen nach Hause, da es langsam aber sicher dunkel wird. Auch heute wird die Landung wieder bockig, wenn auch nicht ganz so arg, wie am 01.11. Martin setzt den Arcus auf die Piste und wir rollen aus. Tag drei mit fast 10h Flugzeit und wieder fast Rekorddistanz.

Leider macht dann der OLC einen Strich durch die vier Stellen. Offenbar rechnet der etwas anders, so kommen wir nur auf 992km. Egal, das ändert nichts am Spaß des Fluges.

Fazit: Was für ein Fest ist das dieses Jahr...

Lange geht der Abend auch heute nicht - zwei Tage mit Alarmstart und solchen Flugzeiten sind schon deutlich fordernd... Lediglich die Sauerstoffpullen füllen wir noch, da selbige nun nach den Flügen komplett alle sind. An einem Tag zwischen 3000 und 6500m schnüffelt jeder eine 2l Flasche weg.