11.07.: Thüringer Wald mit Zwischenstop
Heute wird es ernst, es geht los...
Lennart hat mir geholfen, mein Auto nach Braunschweig zu meiner Partnerin und Rückholerin Luisa zu bringen und mich anschließend nach Wilsche zu fahren. Zusammen mit Nicolas, Nico und Lennart haben wir die Flieger rausgezogen, fertig gemachen und gecheckt. Das ist ein tolles Team.
Da steht die LS8 auf dem Vorfeld.
Nico hat mich geschleppt - ihm vertraue ich blind. Zusammen mit 3,5m/s und offenen Augen;) im F-Schlepp haben wir uns in 6 min auf 850m MSL gekurbelt. Von da aus konnte es für mich losgehen. Nicolas hat freundlicherweise seinen Trip mit der Dimona nach Kiel etwas nach hinten geschoben, damit ich im F-Schlepp mit der Dimona starten kann. Das Harz nördliche Harzvorland hat sich heute nicht so von der besten Seite gezeigt. Westlich des Harzes angekommen kam ich nicht mehr gescheit hoch. Die Wettervorhersage hatte das schon angesagt, dass es keine Wolken geben soll, aber so schlecht war es dann doch nicht angesagt.
Blau so weit das Auge reicht.
An den Hängen, worauf eigentlich der Wind stehen sollte, wurde der Wind um den Harz gespült... Steigen fand ich keins, da der Wind parallel zum Hang stand. Wie nun weiter? Viele Optionen hatte ich nicht mehr, aber der Rechner sagt 300m auf Aue Hattorf. Da könnte ich zumindest noch einen Schlepp bekommen. Am Ende bin ich in 200m angekommen, passend für eine schöne Landung.
Nach der Landung in der Aue
Dort gelandet wurde mir direkt geholfen. Sie haben mich an den Start gebracht, mir eine Cola in die Hand gedrückt. Pause muss ja auch mal sein bei der Hitze. :D
Erfrischung tut Not!
Am Flugplatz Aue ist direkt ein Fluss. Die Oder, die etwas südlich von Torfhaus entspringt, fließt direkt hier entlang. Da fiel es mir leicht bei der Wärme gleich bis zu den Knien reinzugehen. Die Abkühlung tat gut und Dankbarkeit über die Hilfsbereitschaft verspürte ich dabei ebenso. Aber noch war der Tag ja nicht vorbei, also wie geht es weiter? Bier trinken und Feierabend? Nein... Das Sattelitenbild zeigte mir Wolken südlich von Aue bis Hof an. Da packte ich all meinen Mut und flog einfach mit einem Windenstart weiter. Das Wetter war dann ab dort richtig gut!
Etwas weiter südlich stehen die Wolken und es geht gut voran
Notiz: Der Einstieg in den Thüringer ist doch gar nicht so einfach. Etwas Bastelei am Westrand brauchte ich, um auf die Berge hochzukommen... Aber einmal geschafft, geht es ab!
Auf dem Thüringer habe ich dann sogar noch eine Welle entdeckt. Jedenfalls wurde es neben der Wolke auffallend ruhig in der Luft und es stieg sachte weiter Ich traute mich bis FL95.... Die Wolken mit genug Abstand neben mir. Ganz schön viele Eindrücke.Am Abend hab ich noch mit Martin gesprochen, der auch schon oft Welle geflogen ist. "Kann schon sein, wenn Du direkt an der Inversion warst und darüber der Wind stark zunimmt. Seltenes Ereignis" schrieb er mir zurück.
Vermutlich eine kleine Welle hebt mich neben den Wolken hoch
Aber kommen wir zurück zu meinem Flug. 500m fehlen mir nun noch bis Rudolstadt. Die sind bald erkurbelt. Nun bleiben noch 20km Endanflug. Die kann ich mit meiner Höhe auch mit 250 Groundspeed absolvieren :-) Das wollte ich schon immer mal machen. :D
In Rudolstadt würde ich wieder herzlich aufgenommen. Dort habe ich ein Zimmer bekommen. Zu Essen hab es eine TK-Pizza, Brötchen und Käse für das Frühstück am Mittwoch. Das nenne ich Hilfsbereitschaft! Vielen Dank!
Die LS-8 auf ihrem Schlafplatz
Morgen geht es mit einem F-Schlepp durch die Wilga aus Suhl nach Aalen oder nach Grabenstetten. Wolfgang ist der Schlepppilot, der mich mit der Wilga aus Suhl hochziehen will. Danach ist der Plan, nach Grabenstetten zu fliegen. Dort ist ein Fluglager, da habe ich schon Lust drauf, abends mit den Leuten dort zu essen.
Abends stehe ich der Dusche und öffne den Wasserhahn. Dieses Gefühl und diese Hoffnung auf warmes fließendes Wasser, um den Schweiß des Tages abzuspülen ist unbeschreiblich. Diese Dankbarkeit für warmes Wasser weiß ich nun wieder mehr zu schätzen. Denn eine Dusche passt ja nicht in eine Ls8. ;)