Mit dem Segelflugoldie zum Braunschweiger Flughafen

Geschrieben von Webmaster am .

Segelflugzeuge auf einem Verkehrsflughafen sind eigentlich eine Seltenheit, da sie immer etwas mehr Infrastruktur brauchen, jedoch gibt es in Braunschweig direkt südlich von Wilsche auch eine Segelfluggruppe am Platz. Mit der hat der LSV dieses Jahr ein gemeinsames Fluglager in Isny abgehalten, so dass wir uns gut kennen.

Unsere Ka8 auf dem Verkehrsflughafen...

Maurice Bär wollte an sich mit der Ka8 nur eine Runde drehen und die Braunschweiger in der Luft besuchen. Der Besuch geriet dann aber etwas intensiver ;-)

Die K8 auf dem Verkehrsffughafen...

Es ist inzwischen Anfang September und man merkt, dass die Tage kürzer werden. Dennoch ist bei uns weiterhin Betrieb und es finden sich eine Reihe Flugwilliger auf dem Platz ein. Einer davon ist Junglizenzer Maurice. "Ich würde heute gern K8 fliegen und noch einen F-Schlepp machen!" spricht er in die Runde beim Briefing. Erst gestern hat er einen Großteil der Schulflüge für die Flugzeugschleppberechtigung absolviert. "Martin, kannst Du mich mit Rudi hochziehen?" fragt er dann noch. "Klar kann ich", kommt die Antwort sogleich, "wieviele Schlepps für die Berechtigung fehlen Dir denn noch?" "Drei, aber einer in die Thermik reicht" will Maurice erst noch den Abschluss herauszögern, aber Martin überzeugt ihn, die drei fehlenden Schlepps gleich noch zu absolvieren, damit die Berechtigung fertig ist.

Am frühen Nachmittag beginnt dann der dritte und letzte Schlepp, als Martin mit der Savage die K8 i  Richtung Osten aus dem Platz zieht. "Mit der Ka8 und der Savage geht das hervorragend ab, da sind wir schon kurz hinter dem Platzende in 150m, das lässt sich sehen." freut sich Maurice. In 500m wird die Schleppkupplung betätigt und die K8 gewinnt in der Spätsommerthermik Meter um Meter Höhe, während sich Martin mit der Schleppmaschnie wieder in die Platzrunde einsortiert.

Steigen in der Thermik

"Das schönste an unserer K8 ist die offene Cabriohaube. Man spürt da direkt die Luft um sich herum und hört nur das leise Rauschen der Strömung. Es ist einfach nur herrlich." Was er uns dabei verschweigt: In der Höhe wird die Luft deutlich kälter, um die 10° pro 1000m. Da wird es mit der offenen Haube nach und nach doch etwas frisch an den Ohren. Aber Maurice hat im Motorradladen vorgesorgt.

Mit der Kapuze zieht es nicht ganz so kalt rein.

"Irgendwann zeigt der Höhenmesser 1500m an, hätte ich nicht gedacht, dass es heute so weit hoch geht und das auch noch mit 2,5m/s Steigeschwindigkeit" konstatiert Maurice. Da er im Funk Aktivität der braunschweiger Segelflieger vernimmt, beschließt er, denen mal in der Luft einen kurzen Besuch abzustatten. Also geht die Nase Richtung Süden und er fliegt los.

Die Sonne am Nachmittag steht rechts, also fliegen wir nach Süden...

Hier kam dann die Kehrseite der Medaille zum tragen: So eine K8 ist eben doch kein Rennpfers. "Bei nur 75km/h angezeigter Geschwindigkeit komme ich nur auf eine Gleitzahl von 1:15, das ist nicht berauschend" stellt Maurice fest. Grund ist der Gegenwind. Es sind zwar nur 15km/h, aber die machen bei der geringen Fluggeschwindigkeit einen deutlichen Unterschied.

"Etwas später bin ich dann über dem Segelfluggebiet angekommen, aber da war inzwischen die Thermik praktisch aus. Es war kein Hochkommen mehr, also musste ich den Tag spontan etwas umplanen" begründet Maurice die Tatsache, dass er kurze Zeit später, nachdem er sich im Funk angemeldet hat, auf dem Verkehrsflughafen Braunschweig einschwebt.

Die Asphaltpiste des Flughafens Braunschweig unter der Fläche der K8

So steht dann unsere K8 auf dem Flughafen in Braunschweig und wir rätseln, ob sie den denn überhaupt in ihrem langen Flugzeugleben schon einmal gesehen hat...

Gelandet!

Durch die Landung kann man die Kontakte jetzt deutlich intensiver pflegen :-)

Probesitzen im Oldtimer

foto mit Rolf "Rollo" Wagner von den Braunschweigern

Irgendwann musste der Tag ja enden, wie bekommen wir also die K8 wieder nach Wilsche. "Da kamen Dennis und Arne ins Spiel, die mit der Dimona vom Verein ohnehin noch eine Runde drehen wollten. Also haben wir einfach ausgemacht, dass die beiden die K8 im Flugzeugschlepp abholen und wir sie so nach Hause bringen. Ich durfte nur noch nicht allein hinten fliegen, da meine Berechtigung für den Flugzeugschlepp noch nicht unterschrieben war" begründet Maurice die Tatsache, dass Arne hinten in der K8 saß.

Blick auf die K8 aus der Dimona

Kurze Zeit später sind wir mit großem Hallo wieder in Wilsche empfangen worden und, so viel ist sicher, den Tag wird Maurice so schnell nicht vergessen. "Auch die Startart Flugzeugschlepp hab ich jetzt eingetragen. Schlepper und Fluglehrer Martin hat es mir abgezeichnet und so bin ich besser gerüstet für neue Abenteuer" fasst Maurice das Ende des Tages grinsend zusammen...