18.07.: Erster (neutralisierter) Wertungstag

am .

Heute kamen meine Piloten fröhlich zu mir, packten mich aus meinem Schlafanzug aus, trennten meine Batterien vom Ladegerät und gossen wieder Wasser in die Tanks meiner Tragflächen und in meine Seitenleitwerksflosse. Diese Arbeiten müssen zu Beginn eines jeden Flugtages mit mir gemacht werden. Natürlich führten Gerrit und Luigi auch noch einen gründlich Check mit mir durch. Danach wurde ich, wie die meisten meiner Flugmaschinenkollegen wieder gewogen, denn ich darf ja beim Start mit meinen Piloten nicht schwerer als 800 kg wiegen. Diese Gewichtsgrenze schreibt die Segelflug-Wettbewerbs-Ordnung (SWO) für die Flugzeuge der Offenen Klasse vor. Laut Wägung war ich wieder zu schwer und Gerrit musste mit betrübten Gesicht ein Teil des eingefüllten Wassers wieder ablassen.

Mit dem nun korrekten Gewicht ging es per Autoschlepp zu meinen anderen Kameraden an den Anfang des Flugplatzes in die Startaufstellung, dem so genannten Grid. Hier traf ich dann auch das zweite Flugzeug, das von Wilsche hierher nach Lüsse zum Wettbewerb gezogen wurde. Das ist ein Einsitzer vom Typ LS1c, das in der Club-Klasse fliegt. Sein Wettbewerbskennzeichen ist T und sein Pilot heißt Florian Wagner.

Die Startbereitschaft, eine Uhrzeit zu der wir und alle Piloten zum Starten bereit sein sollen, wurde von der Wettbewerbsleitung auf 12.00 Uhr festgesetzt. Leider hatte sich die dichte Bewölkung bis dahin noch nicht verzogen, so dass die Tagesaufgaben verkleinert und die Startbereitschaft auf 13.00 Uhr verschoben wurden. Auch danach mussten wir weiter auf besseres Wetter warten...

Unsere Piloten saßen in Grüppchen auf dem Rasen und fachsimpelten, welche Klasse wohl zuerst dem Wetter geopfert werden würde. Um 14:00 war klar, dass die T und ihre Kameraden aus der Club-Klasse und der Doppelsitzer-Klasse heute nicht fliegen dürfen. Ich sollte mich weiterhin zum Fliegen bereit halten, bis meine Crew um 14:30 die Nachricht bekam, dass auch die Offene Klasse wegen des bescheidenen Wetters nicht fliegen darf. Danach war auch für mich klar, dass die T wieder in ihren Anhänger muss.

Meine Besatzung wollte aber den Tag noch nutzen um einen weiteren Testflug durchzuführen. In dem voran gegangenem Flug war Gerrit nämlich mit meiner Schwerpunktlage nicht zufrieden. Deshalb ist jetzt in meiner Seitenleitwerksflosse weniger als 10 Liter Wasser. Und mit diesem geringeren Heckgewicht fliege ich bei der aktuellen Besatzung von Gerrit und Luigi deutlich besser als bei meinem letzten Flug.

Feierabend...


Nach dem Flug wurde ich noch liebevoll geputzt und von den Insekten befreit, bekam meinen Schlafanzug angezogen und wurde vor meinem Transportanhänger zur Übernachtung an Heringen festgebunden.