Hammerwetter und ein erster Alleinflug
Wir schreiben das letzte Wochenende im April 2021 und - nachdem es irgendwie gefühlt seit Februar nasskalt ist und nur tiefe Wolkenmatsche über Norddeutschland hängt, hat der Wetterbericht den bunten Farbkasten für die potentielle Segelflugdistanz herausgeholt. Beide Tage soll es früh noch kalt und wolkig sein, aber im Laufe des Tages die Kaltluft, die uns aus Norden erreicht, die richtige Zusammensetzung bekommen, dass die Thermik für lange Streckenflüge so richtig zündet.
So kam es dann auch und wir waren überrascht über die Anzahl der Flugwilligen in dieser erneut besonderen Saison. Das schöne an unserem Sport bleibt dabei, dass wir praktisch nur im Doppelsitzer zusammenkommen, ansonsten kann man sich auf dem hektargroßen Flugplatzgelände wunderbar aus dem Weg gehen und 40m Sicherheitsabstand zur Schleppmaschine bzw. 1000m zur Winde reichen dicke aus :-)
Ausräumen am Morgen
Dort angekommen, beginnt der Schulbetrieb und sowohl die ASK-21, als auch die DG-500 werden mit den Schülern und einigen Lizenzinhabern bewegt, die noch die Überprüfungsstarts benötigen. Parallel dazu gehen die Streckenflieger nach und nach in die Luft und auch die Kunstflieger haben die Box angemeldet und turnen nördlich des Platzes.
Als es dann Nachmittag wird, sieht man Betti und Jürgen, beides Fluglehrer bei uns im Verein, miteinander erzählen. Esther, Flugschülerin vom letzten Jahr, hat heute die komplette Packung bekommen: Platzrunden, Seilrißübungen und sogar eine simulierte sterbende Winde. Jürgen bestätigt Bettis positiven Eindruck: Sie fliegt heute das erste Mal allein. Also wird hinten der Fallschirm eingepackt, die Gurte verknotet, die Haube geschlossen und Betti überprüft noch einmal die Verbindung mit dem Handfunkgerät: Läuft.
Aufregung und Vorfreude auf die erste Runde ohne Begleiter
Wie immer, verfolgen alle am Platz, wie sich das Schulflugzeug in die Luft erhebt und Esther spult ihr Programm souverän ab. "Ooohhh ist das cool..." kommt dann noch der Kommentar von ihr im Funk und wir können uns ihr Grinsen nur zu gut vorstellen.
Drei Landungen später ist es Zeit, zu gratulieren...
Ester (links) bekommt von Betti den Alleinflugstrauß
Damit wünschen wir Esther weiterhin viel Spaß und Erfolg in der Ausbildung und allzeit eine sichere Landung.
Und der Sonntag? Der begann fast genau so, wie der Samstag. Erst war es noch kalt, aber dann zündet die Thermik durch und es wird wärmer, so dass auch heute die Streckenflieger wieder zahlreich sind. Sämtliches Vereinsgerät wird bewegt und auch die Kunstflugbox bleibt nicht leer. Man merkt allen die Freude an, endlich mal wieder nach draußen zu kommen, das wetter zu genießen und dem Alltag und Winter zu entfliegen...
Marianne bereit zum Flugzeugschlepp
An beiden Tagen werden so eine Menge Strecken zwischen knapp 200 bis über 900km geflogen. Hier könnt Ihr es nachlesen...
Abends kommen dann nach und nach alle wieder heim und wir freuen uns über den Tag.
Abendstimmung: Der Swift nach dem Kunstflug und auch die ersten Überlandflieger kommen heim
Fazit: Was für ein herrlicher Tag und der Beweis, dass wir im Verein auch anspruchsvolle Situationen gemanaged bekommen.