Aus Kamin mache Holzofen...
Seit Jahrzehnten gibt es im Vereinshaus in Wilsche einen Kamin, den wir zum Heizen des Aufenthaltsraumes und zum gemütlichen Davorsitzen nutzen.
Der Kamin in Aktion
Dem hatten wir, da der alte Feuerrost komplett weggebrannt war, vor ein paar Jahren sogar einen neuen Rost verpasst. Daran lag es also nicht, dass der Kamin in der letzten Zeit etwas an Beliebtheit eingebüßt hat, sondern am Mief, den er regelmäßig im Vereinsheim erzeugte. Irgenwo war es undicht und Rauchgase zogen am Schornstein vorbei. Das hatten wir immer mal wieder hingeflickt, aber nie so richtig in den Griff bekommen. Maurice kam dann irgendwann mal mit der Idee, den Kamin durch einen moderneren Holzofen mit Sichtscheibe für die Gemütlichkeit zu ersetzen. Nun, ein paar Überlegungen hin und her und die Vorarbeit von Maurice beim Ofensetzer und verantwortlichen Schornsteinfeger später war der Entschluss gefasst: Wir reißen den alten Kamin weg und bauen was neues hin. Also an die Arbeit...
Der Abriss beginnt und Masken gegen den Silikatstaub haben wir noch in der Schublade...
So beginnen Maurice und Arvid dann mit Bello und Bosch Hammer, die Klinkerwand wegzureißen. Nein, die hat keine tragende Funktion, sondern ist tatsächlich nur Show. Etwas später kommt das Innenleben des Kamins zum Vorschein.
Da ist die Ziegelwand schon weit weg
Auch Nico steht mit dem Boschhammer in der Ostwand des Vereinsheims und bereinigt den Beton am unteren Ende des Schornsteins.
Letzte Reste des Mörtels müssen weg.
Am Ende fahren wir mehr als eine Tonne Schutt weg auf die Deponie. Das hätten wir der Wand nie zugetraut, dass das so viel ist.
Da ist der Anhänger voll...
Und nun liegt die eigentliche Wand frei. Schön ist sie ja nicht, also beraten wir uns, wie es weitergehen soll. Jürgen und Marianne, die ja schon diverse Bauarbeiten am Vereinsheim unternommen, wissen Rat. Ein paar Trockenbauschienen, Gipskarton und Spachtel werden den Job übernehmen. Also geht es ans Werk.
Montageschienen für Gipskarton befestigen
Auch der Fußboden an der Stelle, wo der alte Kamin stand, braucht noch ein Update. Fliesen liegen da keine, da der Kamin direkt verbaut war. Also bauen wir da noch ein paar neue Fliesen ein, damit der neue Ofen auch einen brauchbaren Standplatz hat.
Fliesenlegen für den neuen Ofen
Danach geht es ans "Festspaxen" der Gipskartonplatten, wenn der Fliesenklebstoff hart ist. Akkuschrauber haben wir und los geht es. Eine nach der anderen werden die Platten befestigt und bilden so eine glatte Fläche, die sich schnell erzeugen lässt.
Fliesen fertig und jetzt die Gipskartonverkleidung festspaxen
Und da haben wir die Verkleidung fertig. Maurice, FRank und Dennis posieren stolz mit den Werkzeugen :-)
So können wir das natürlich nicht lassen, auch wenn es jetzt nicht mehr ganz so nach Baustelle aussieht. Glatt soll es sein, also werden die Spalte zwischen den Platten noch gespachtelt. Auch die Stellen, wo wir die Schrauben reingedreht haben, bekommen etwas Spachtel ab, damit man sie nicht mehr sieht. Wozu das Ganze? Klar, es soll noch etwas Tapete drauf. Also lernen Dennis und Nicolas unter Jürgens Rat tapezieren :-)
Schnitt der Tapete in der Ecke. Präzision ist hier alles.
Ende des Tages ist dann die Ecke fertig, zeit für etwas Gemütlichkeit. Leider ist der Ofen noch nicht da, also wird Nico kreativ. Das Foto von unserem alten Kamin auf einem Fernseher wirkt dann fast schon echt, nur mit der Wärme hat es der Ferneseher noch nicht so :-)
Wir tun schon mal so wie... oder so.
Das Thema mit der Wärme erledigt sich ein paar Tage später. Mitte der Woche liefert der Ofensetzer den neuen Ofen, stellt ihn auf und verlegt das Ofenrohr in den Schornstein. Jetzt kommt der Moment, auf den alle gewartet haben: Anfeuern!!! Ein paar Fetzen Pappe, ein paar Holzscheite, ein Feuerzeug und es geht los. Schnuppern an allen Ecken und Enden führt zur Erkenntnis, dass offenbar alles wie gewünscht dicht ist. Es mieft nicht und wir sind hellauf zufrieden mit dem Kamin.
Daumen hoch: Testanfeuern bestanden
Seine wirkliche "Feuertaufe" bestand der Ofen dann am Folgewochenende zur Weihnachtsfeier, wo er sowohl Wärme, als auch Gemütlichkeit in die Runde spendiert hat...
Danke am Ende an Maurice für die Idee und die Koordination sowie an alle, die bei der Aktion mitgeholfen haben!