Vergleichsfliegen 2017

02.06.: Zweiter Wertungstag

Geschrieben von Webmaster am .

Heute geht der Wettbewerb nach der Wochenpause wieder los. Neues Spiel - neues Glück möchte man meinen. Auch das Wetter verbreitet etwas mehr Optimismus. Es wird zar wieder Warmluft und voraussichtlich über weite Strecken blau, aber wenigstens sieht es mit Basishöhen über 1000m fliegbar aus.

Startaufbau ist deswegen bis um 12 Ortszeit und kurz darauf geht es bereits mit dem Thermikschnupperer los. Der ist Duo "9M" aus Boberg, der zusammen mit einem Schleppflugzeug hier auftauchte. Als die Schleppmaschine wieder landet, wird Thermik verkündet und wir ziehen das Feld hoch.

Termikschnüffler 9M

Mit der ASH-25 im Bart

Die Aufgaben führen unserer Wettbewerber heute erst in den Norden, dann in den Südosten und wieder nach Hause. Insbesondere die Schenkel in der Nähe von Drömling und Salzwedel werden interessant, aber durch Fliegen in großen Schwärmen finden doch die Meisten den Weg in der Blauthermik. Basishöhen und Steigwerte sind nicht optimal, aber mit 1300m und bis zu 2m/s brauchbar. Ab und an steht auch noch ein richtig dicker Bart, der nicht nur ein Wölkchen produziert, sondern auch bis 1900m in die Höhe durch die Inversion sticht.

GF und TEX beim gemeinsamen Vorflug

Das Industriegebiet im Norden Magdeburgs

Alles in allem landen nur ein paar Flugzeuge außen - die meisten finden ihren Weg, weswegen es heute für alle Klassen eine Wertung gibt.

Leider sehen die Prognosen für morgen mies aus. Es soll überentwickeln und Unwetter geben - keine guten Voraussetzungen für einen Wertungsflug.

Es ist 2300, viele sitzen noch draußen und betreiben Abendstreckenflug mit den Wenden Lübz, Hasserode und Flensburg ;-)

0200 der Netzmeister geht schlafen und ist noch nicht der letzte...

03.06.: Verhindertes Unwetter vol. 2

Geschrieben von Webmaster am .

Heute Morgen werden wir noch von durchziehendem Regen geweckt. Dahinter lockert es kurz auf, aber ein Blick ins Radar verrät, daß südwestlich von uns schon die ersten Gewitterzellen explodieren. Deswegen wird der heutige Wettbewerbstag gleich zum Briefing mit dem Hinweis auf Starkregen und Sturmböen neutralisiert.

Entsprechend gehen viele Teilnehmer dem Müßiggang nach und nutzen die Zeit für kleinere Reparaturen oder einfach zum Ausspannen oder Einkaufen. Die angekündigten Gewitter ziehen jedoch wieder zielgenau an uns vorbei.

Am Nachmittag sind es dann Steffen, David und Martin, die die Nerven verlieren und 6B aufbauen. Von Kersten mit der Dimona in die Box gezogen toben sich die drei noch kunstfliegend aus, damit es heute wenigstens einmal Fluglärm gegeben hat.

6B im Schlepp in die Box

Das Vergnüen wird jedoch durch eine über Hannover hochkochende Gewitterwolke jäh beendet. In der Erwartung des angekündigten Unwetters bauen wir ab und packen alles in den Anhänger, respektive in die Halle. Als Klappe und Tor zu sind, gibt es den ersten Regen.

Doch so schnell das Wetter sich aufbaute, so schnell ist es auch wieder weg. Außer ein paar Tropfen Wasser und dem einen oder anderen Donner gibt es nicht viel, das wir abbekommen. Deswegen gibt es noch den Höhepunkt des Tages: Grillparty auf der Terasse mit Würstchen und selbstgebauten Salaten, Beilagen und Dessert.

Abendessen auf der Terasse

Und wieder bewahrheitet es sich: Je mehr man vor dem Unwetter warnt, desto weniger wahrscheinlich wird es...

Heute Nacht soll dann die Kaltfront kommen, die uns bis morgen einseift. Danach sieht es nach Kaltluft aus, die eventuell einen Wertungstag verspricht. Schauen wir mal...

04.06.: Erst Wasser, dann Thermik

Geschrieben von Webmaster am .

Schon am Abend war abzusehen, daß uns über NAcht und wahrscheinlich auch morgen noch eine Kaltfront beglücken wird, die auch eine Menge Regen mitführt. So kam es dann auch. Trommeln auf dem Zelt- oder Wohnwagendach machte unmißverständlich klar, daß es da draußen jede Menge Wasser vom Himmel gibt.

Entsprechend frühstücken wir heute drin und haben den Start des Tages auch eine Stunde nach hinten verlegt, da es, wenn es losgeht, dies erst zu Mittag tut. Dennoch sind sich die Wettbewerbsleitung und der Wetteronkel einig, daß die Chance, heute doch noch zu fliegen groß ist, da die Front gegen Mittag durch sein soll. Danach sieht es nach knackiger Kaltluft aus, die, trotz nassen Bodens, gutes Steigen fabrizieren sollte. So vereinbaren wir noch ein Briefing um 1200 Lokalzeit.

Um 12 regnet es immer noch leicht, aber die Wolken werden heller. Also gibt es den Befehl zum alarmmäßigen Aufbau, damit es um 1300 losgehen kann. Umgehend wird es wuselig auf dem Platz und alle Teilnehmer zotteln mit den fertigen Flugzeugen zum Start. Als wir dann alles aufgebaut haben, erscheinen tatsächlich die Cumulanten, jedoch ist auch der angekündigte starke Wind von 30-40km/h aus Nordwest nicht zu übersehen.

Das Startfeld beim Wetterbeginn

Kurz nach 1300 geht der erste Schlepp der kleinen Klasse raus, dann folgen die mittlere und die Große. Die Aufgaben erstrecken sich heute bewußt parallel zum Wind nach Nordwesten bis Dreieck Walsrode für die Kleine Klasse und einem Ort kurz vor Verden für die anderen beiden. Die müssen dann entweder nach Stüde und heim, oder nach Klötze und heim für die große Klasse.

Erst einmal ist es jedoch sehr schwer für alle, sich in dem noch stellenweise schwachen Steigen gegen den starken Wind zu behaupten. Deswegen bilden sich große Schwärme an Flugzeugen in der Nähe des Platzes.

Wie ein Hornissenschwarm...

Das enge Kurbeln erlaubt dann auch noch so manches Foto.

Der Braunschweiger Arcus T

Als die Abfluglinien aufgehen, legen die meisten gleich los, da die noch zur Verfügung stehende Zeit nicht lang ist. Zudem hat der Wetteronkel heute früh auch noch vor Breitlaufen der Cumuli gewarnt, was bei dem Wind auch nicht einfach wird.

In der Nähe von Meißendorf ist das schon andeutungsweise zu sehen...

Um die Sprungzone von Meißendorf herum...

Da wir um die Sprungzone dort herumfliegen müssen, bedeutet das bei dem starken Wind einen nicht zu unterschätzenden Umweig. Weil die Wolke dort schon etwas breitgelaufen ist, erfordert dies nicht unwesentlich viel Höhe, so daß es dabei den einen oder anderen aus der kleinen und mittleren Klasse herunterspült. Die große Klasse hat, dank langer Ohren und großen Gleitzahlen, hier die besseren Karten und gleitet einfach durch.

So kommt es, daß sich 6B und E4 gemeinsam auf einem Maisacker niederlassen müssen.

 

Gelandet auf einem Acker mit noch jungem Mais

Parallel dazu werden die restlichen Flugzeuge, die diese Ecke "überlebt" haben, vor die nächste Herausforderung gestellt. Die letzte gute Aufwindtankstelle findet sich am Autobahndreieck Walsrode. Dahinter erstreckt sich nur eine graue, breitgelaufene Pampe, unter deren Schatten es wohl kein Steigen mehr gibt.

Graue Düsternis auf Kurs Richtung erste Wende

So richtig glauben wir nicht an einen Erfolg dieses Unterfangens, als wir Richtung Wende aufbrechen. Die Wende noch nehmen und dann den nächsten besseren Acker oder den Motor schmeißen, denken sich manche der Teilnehmer, als wir durch völlig tote Luft gleiten.

Der Kestrel ist auch unterwegs Richtung Wende

GF, der Wilscher Arcus, der dann an der Wende mit als einer der ersten ankommt, findet dort zunächst GT auf dem Acker vor, na wenn das kein Zeichen ist, daß es hier jetzt zu Ende ist. Da jedoch gerade wieder etwas Sonne einstrahlt, fängt es plötzlich ein wenig an, sich in der Atmosphäre zu bewegen. Bastelnd und weniger höhengewinnend, als vom Wind abgetrieben zu werden, gelingt es GF, nach der Wende einen kleinen Aufwind einzufädeln. Zusammen mit BS und MH schaffen es die drei dann, sich wieder nach oben zu arbeiten.

Das Spiel mit dem Durchflug unter der grauen Pampe wiederholen sie dann noch zwei Mal: Einmal beim Weg von der ersten zur zweiten Wende, als es nach Eschede endlich wieder steigt, und dann noch einmal beim Endanflug nach Wilsche.

Und was ist mit den Außenlandern? Die haben in der Zwischenzeit die Anhänger bestellt. Zeit für eine kleine "Strongman" Einlage von Steffen in der Disziplin "Corn flield glider pulling" ;-)

Flugzeug vom Acker ziehen...

Am Ende des Tages gibt es von jeder Klasse mindestens einen Rumkommer, der die Aufgabe vollendet hat. Selbst in der kleinen Klasse hat es die ASW-15 "3B" geschafft. Mehr dazu in der Wertung.

Damit ist der fliegerische Teil des Wettbewerbes vorbei, morgen wird nur noch der Heimfahrtag sein. Da es durch die zahlreichen Außenlandungen heute spät wird, verzichten wir darauf, die Siegerehrung heute noch zu machen. Die wird auf morgen um 0900 verlegt. Somit bleibt uns noch Zeit für ein Bier und die emotionale Flugbewältigung. Fazit: Gut, daß wir noch geflogen sind, es war ein lustiger und interessanter Tag.

05.06.: Siegerehrung und Heimreise

Geschrieben von Webmaster am .

Nach dem gestrigen, spannenden Tag steht heute nur noch die Siegerehrung an. So versammeln sich alle Teilnehmer noch einmal in der Anhängerhalle.

Versammlung zur Siegerehrung

Eine Vielzahl an Pokalen steht für jede Klasse bereit. Daneben haben Florian und Marianne noch das eine oder andere, sinnvoll am Flugplatz zu verwendende Gerät bereitgelegt. 10er Schlüsse, Thermosbecher oder der WERA Flaschenöffner werden bestimmt ihre Abnehmer finden ;-)

Pokale und Preise

Somit bekommen die Teilnehmer ihre Urkunden und Pokale überreicht. Gewonnen haben in der Kleinen Klasse Jonas Fuglsang-Petersen auf ASW-15, der Micha Liebisch mit der ASK-21 und Heinz-Gerd Brunßen-Gerdes auf der Pik auf die Plätze verwiesen hat. In der mittleren Klasse gelang es Helge Liebertz mit der LS-1f, sich gegen Sascha Dähne mit der Libelle und Jens Rabe auf dem Janus durchzusetzen. Die große Klasse entschieden Nico Seidl und Micha Schoof mit dem Arcus T für sich. Zweiter wurde Mini Haufe auf der ASH-26 und dritte David und Martin auf dem Wilscher Arcus.

Allen Teilnehmern und Platzierten noch einmal herzliche Glückwünsche!

Danach kam noch die obligatorische Danksagung an die Schlepper, die leider nicht mehr alle vertreten waren...

Dankeschön an die Schlepper

Auch den Meister aller Klassen haben wir ermittelt. Der bekommt immer den Wanderpokal vom Wilscher Vergleichsfliegen.

Wanderpokal mit Inschrift

Diesen konnte auch der Jonas mit der ASW-15 für sich entscheiden und nimmt ihn stolz entgegen.

Überreichung des Wanderpokals

Auch die Teilnehmer haben dann noch ein Dankeschön organisiert für alle diejenigen, die ihnen den Wettbewerb ermöglicht haben. Das sind die Wettbewerbsleitung Marianne und Florian, Wetteronkel Martin und Abrechner und Kassenwart Kersten, die sich über ein kleines Präsent freuen dürfen, dafür daß sie meist vor allen anderen aufgestanden und nach allen anderen ins Bett gegangen sind.

Dankeschön an die Wettbewerbsorganisation

Danach bitten wir noch einmal alle Platzierten für das Abschlußfoto ins Freie...

Die Platzierten und die Wettbewerbsleitung des Vergleichsfliegens 2017

Damit bleibt uns am Ende nur, uns über einen zuallererst unfall- und schadfreien Wettbewerb zu freuen. Leider hat uns das Wetter nicht allzu sehr verwöhnt, doch haben wir uns den Spaß nicht verderben lassen. Danke noch einmal an alle, die diese Veranstaltung ermöglicht haben. Wir sparen es jetzt, einzelne Personen zu benennen, da sonst bestimmt irgend jemand hinten herunterfällt, der dann nicht genannt wurde.

Weiter geht es dann kommendes Jahr wahrscheinlich wieder in Bronkow zum Vergleichsfliegen.

Kurze Zeit später fahren die meisten dann ab und es kehr wieder Ruhe auf dem Platz ein. Ein wenig Flugbetrieb gibt es noch an der Winde und am F-Schlepp, den die Wilscher Kunstflieger wieder einmal okkupieren, um noch etwas in der Box für den anstehenden Kunstflugwettbewerb zu trainieren. Auch Elke, die Mama von Jonas mit der ASW-15 kommt noch heraus an den Start und äußert die Absicht, das Flugzeug auf dem Luftweg nach Hause zu bringen. Erst noch mit ein paar Bedenken ob des diesigen und abgeschirmten Wetter probiert sie es doch und kommt an. Seht selbst...