"Ich mach nur noch kurz das Hallentor zu, dann fahren wir nach Hause" sprach David, als wir uns nach dem Tagwerk auf die Heimreise begeben wollten. Was dann geschah, änderte den Ablauf des Tages jäh. Doch mehr dazu später...
Wir schreiben den 22. November. Wie bereits im letzten Artikel angedeutet, hat sich das Flugplatzleben bei uns deutlich nach innen verlagert. Bei dem heute herrschenden Mistwetter mit 2° Außentemperatur und Schneegriesel jagt man selbst den räudigsten Hund nicht vor die Tür. Zudem haben wir auch genug an unserer Technik zu tun, um sie wieder für die nächste Saison fitzumachen. Also waren etwas mehr als eine Handvoll Leute dabei, sich an den verschiedensten Dingen einzubringen.
Sören und Lasse beim Polieren der Astirfläche
Sören beim Feinläppen
Nico kümmert sich derweil um eine kleine Lackmacke der Astirfläche
Neben den Segelflugzeugen geht auch die Arbeit an der Regent weiter.
Inis und David beim Waschen und Polieren der Regenthaube
Streicheleinheiten für die Unterseite der Regent durch Johannes
Insgesamt waren wir mit den Segelflugzeugen sehr erfolgreich. Der Rumpf vom Discus ist jetzt auch fertig, eine Fläche von der ASW-28 und wir haben alle Lackstellen am Rumpf von der 28, der anderen Fläche und der Astirfläche wieder lackiert. Es geht gut voran, allerdings können wir Personal hier immer gut gebrauchen. Deswegen laßt uns nicht allein schuften, mit mehr Leuten macht es eh mehr Spaß :-)
Gegen 1600 waren wir dann mit den Lackierarbeiten durch. Was nun? Noch etwas neues anzufangen lohnt nicht mehr, also wurde beschlossen, in den Feierabend zu gehen, nachdem noch alles aufgeräumt ist. Kurze Zeit später fällt Davids Spruch "Ich mach nur noch kurz das Hallentor zu, dann fahren wir nach Hause". Kaum gesagt, geht das Hallentor zu und trifft den linken Teil des Torrahmens. An sich kein Grund zur Sorge, würde besagter Torrahmen dadurch nicht einen Satz von 5cm zur Seite springen... Die Ahnung des potentiell drohenden Unheils ist Martin, der zufällig daneben stand, wohl deutlich anzusehen gewesen, könnte der Torrahmen doch jemanden treffen, wenn er aus der Werkstattür tritt. Zu verhinden ist das jetzt nicht mehr...
Gefühlt eine Ewigkeit später kippt der Rahmen um und schlägt krachend auf dem Boden ein. Keine Schreie - okay, immerhin hat es niemanden getroffen. Bei der näheren Inspektion stellt sich heraus, daß die Schweißnähte eher geklebt denn wirklich durchgeschweißt sind und selbst diese noch durch Rost und den Zahn der Zeit geschwächt waren. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis die Schwerkraft gewinnen mußte...
Schöne Bescherung - und jetzt? So kann es nicht bleiben, da das die gefundene Einladung an alle Langfinger und Waschbären der Region ist. Ergo mußten wir das Teil wohl oder übel wieder festschweißen. Das hieß erstmal, die Reste der vorigen Aktion wegzuflexen und die neue Schweißung entsprechend vorbereiten.
David bereitet mit der Flex die Schweißung am Torrahmen
Martin bearbeitet inzwischen den abgefallenen Rahmen, während David weiter an der Halle schleift
Nach einer knappen halben Stunde Radau auf dem Platz und magischem Rauch aus dem Winkelschleifer eines sonst eher als Lebensmitteldiscounter bekannten Ladens sind wir dann soweit: Die Schweißstellen sind vorbereitet. Also bringen wir den Rahmen mit sanfter Gewalt und ein paar Schraubzwingen in Position, so daß Martin ihn mit der Elektrode wieder festschweißen kann.
Martin beim Festschweißen des Rahmens
Einige verbrauchte Elektroden später dampft die letzte Schweißstelle noch leise, als wir die Werkzeuge wieder aufräumen. Jetzt sollte dieses Teil so schnell nicht wieder abfallen und David kann nun seiner eigentlichen Intention nachgehen. Das Hallentor wird geschlossen, ohne daß etwas zu Boden fällt und wir fahren müde nach dem langen Tag wieder nach Hause. Danke an Inis, Johannes und David für die Mithilfe!
PS.: Wir brauchen unbedingt einen 50W LED Scheinwerfer für derlei Aktionen. Das war ganz schön finster...